Rapper Meek Mill verbrachte selbst schon einige Zeit hinter Gittern. Nun bezahlte er für 20 Frauen in Philadelphia die Kaution, damit sie über Weihnachten das Gefängnis verlassen konnten.
Auch wer sich etwas zuschulden kommen lassen hat, feiert Weihnachten gern zu Hause mit seinen Lieben. Das ist auch dem Staat bewusst: In einigen Ländern, auch in Deutschland, gibt es deshalb eine sogenannte Weihnachtsamnestie. Kurz vor dem Fest werden viele Straftäter:innen freigelassen. Einige Frauen in den USA hatten es hingegen einem anderen Wohltäter zu verdanken, dass sie an Weihnachten bei ihrer Familie sein konnten – dem Rapper Meek Mill.
Der 35-Jährige ("Amen", "Going Bad") holte sie aus dem Gefängnis, indem er für sie die Kaution bezahlte. Das berichtete die Organisation Reform Alliance, die sich für die Belange von Strafgefangenen einsetzt, auf Instagram. Meek Mill, der mit bürgerlichem Namen Robert Rihmeek Williams heißt, hatte die NGO vor drei Jahren zusammen mit seinem Rapper-Kollegen Jay-Z gegründet.
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Meek Mill saß selbst im Gefängnis
Die Reform Alliance sprach von einer "herzerwärmenden Feiertagsgeste" des Musikers. Insgesamt bezahlte Meek Mill die Kaution für 20 Frauen. Sie alle saßen in einem Gefängnis in Philadelphia und konnten die geforderte Summe nicht selbst aufbringen. Die Frauen bekamen zudem einen Einkaufsgutschein, damit sie Essen und Geschenke für das Weihnachtsfest besorgen konnten.
Zellen, kleiner als manche Besenkammer: So sieht das Gefängnis aus, in dem Boris Becker zeitweise einsaß
Bei seinem ersten Interview nach der Haftentlassung berichtete Boris Becker unter anderem, wie es ihm in den ersten Wochen im Gefängnis erging. Im Wandsworth Prison saß er mit Schwerverbrechern, Mördern, Kinderschändern ein. Beckers Ziel war es vor allem, möglichst unauffällig zu sein, um zu verhindern, erpresst oder angegriffen zu werden. Seine Zelle im Wandsworth Prison beschrieb er als dreckig. Über den Moment, als zum ersten Mal seine Zellentür verschlossen wurde, sagte er: "Wenn die Zellentür zugeht, dann ist gar nichts mehr. Der einsamste Moment, den ich im Leben hatte."
Seit Jahren engagiert sich Meek Mill in der Gefängnisarbeit. Der Grund dafür liegt in seiner eigenen Biografie. Der Rapper war 2008 unter anderem wegen Drogenbesitzes zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden und 2017 für fünf Monate im Gefängnis gelandet, weil er gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen hatte.
Diese Erfahrung damals hat ihn geprägt: "Es war schrecklich für mich, während der Feiertage so weit weg von meinem Sohn zu sein. Deshalb verstehe ich, was diese Frauen und ihre Familien durchmachen." Welche Summe Meek Mill bezahlte, um die 20 Frauen aus dem Gefängnis zu holen, ist nicht bekannt. Über seine Motivation spricht er aber ganz offen: "Niemand sollte Weihnachten im Gefängnis verbringen, nur weil er nicht in der Lage ist, die Kaution zu bezahlen. Kein Kind sollte in dieser Zeit ohne seine Eltern sein, wenn wir etwas daran ändern können."