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Regisseur sagt Aufführung ab Neue Krebsdiagnose für Schlingensief

Christoph Schlingensief muss einen weiteren Rückschlag einstecken: Den Regisseur ereilte eine erneute Krebsdiagnose. Sie ist so schwer, dass der 49-Jährige eine Aufführung bei der Ruhrtriennale absagen musste.

Der an Lungenkrebs erkrankte Regisseur Christoph Schlingensief hat eine für das Kulturfestival Ruhrtriennale geplante Produktion kurzfristig abgesagt. Nach einer neuen, schweren Krebsdiagnose sehe er sich nicht in der Lage, im geplanten Zeitrahmen sein Werk "S.M.A.S.H. - In Hilfe ersticken" zur Aufführung zu bringen, teilte die Ruhrtriennale am Freitag in Gelsenkirchen mit. In einem Schreiben an sein Team und die Leitung der Ruhrtriennale bedauert Schlingensief die Absage. Das Festival veröffentlichte den Brief des 49-Jährigen in voller Länge.

Darin heißt es: "Es gibt jetzt leider ein paar harte Neuigkeiten, denen sofort nachgegangen werden muss!...Es ist für uns alle sehr bitter ... aber ich sehe nach sehr gründlichen und traurigen Überlegungen: diese Arbeit zu diesem Zeitpunkt würde keine Kraftspende, sondern nur ein höchstriskantes "Spielchen" werden, das nur den einen Zweck hätte, nämlich so zu tun, als wäre die beste Therapie: Augen zu und durch. Und das darf jetzt auf keinen Fall passieren...Aber nun heißt es, schnell auf die neuen Befunde reagieren, und dann erst sehen wir weiter...Ich hoffe sehr, dass wir die jetzt entstandene Situation bewältigen werden. Euer Christoph!"

Schlingensief, der 2008 bei der Ruhrtriennale mit seiner Inszenierung "Eine Kirche der Angst" Erfolge feierte, wollte in dem neuen Stück sein reales Operndorf-Projekt in Burkina Faso aufgreifen. In seinem fiktiven Szenario wird Afrika plötzlich von Entwicklungshilfe überschwemmt. Schlingensiefs Operndorf, für das er im Februar den echten Grundstein legte, wird in der Bühnenfiktion von UN-Truppen besetzt.

DPA DPA

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