Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Dorf geerbt. Aber nicht irgendein Dorf, nein: ein Operndorf, noch mitten in der Entstehung und das in Burkina Faso. Es war der letzte große Streich von Christoph Schlingensief. Das Enfant Terrible der Kunstszene wollte ein afrikanisches Operndorf errichten. Doch es ging ihm nicht um traditionelle Opernkunst, sondern um einen Ort, an dem experimentiert werden kann und Neues entsteht. Wo Schüler die Möglichkeit haben, ihre musischen Fähigkeiten auszuprobieren und gleichzeitig in ihre Zukunft zu investieren. Ein vollständig autonomes Dorf war das Ziel.
Den Spatenstich 2008 hat Schlingensief noch erlebt. Seit seinem Krebstod 2010 ist seine Witwe Aino Laberenz Geschäftsführerin der Festspielhaus Afrika GmbH. Sie hat Schlingensiefs Vision vorangetrieben und kümmert sich noch immer um das Projekt. Mit vollem Einsatz: Gerade modelt sie für das deutsche Modelabel Strenesse und entwarf ein Charity-Shirt zugunsten des Operndorfs. Dem stern erzählte Laberenz, wie es dazu kam und wie der Stand in Burkina Faso ist.