Soraya, frühere Kaiserin von Persien, ist am Donnerstag im Alter von 69 Jahren gestorben. Das verlautete aus ihrer Familie nahe stehenden Kreisen. Die Exfrau des Schahs von Persien wurde in ihrer Wohnung in Paris tot aufgefunden. Die Behörden gehen von einer natürlichen Todesursache aus.
Moderne Märchenkaiserin
Die am 22. Juni 1932 geborene Tochter einer Berlinerin und eines Vaters aus einer vornehmen persischen Familie bestieg im Februar 1951 nach der Heirat mit Schah Mohammed Resa Pahlewi den persischen Thron und spielte vollendet die Rolle einer modernen Märchenkaiserin. Unvergessen ist der Besuch des Traumpaares im Februar 1955 in Deutschland.
Scheidung wegen Kinderlosigkeit
Wegen Kinderlosigkeit des kaiserlichen Paares kursierten aber schon bald Gerüchte über eine Scheidung. Im März 1958, während eines Aufenthalts der »schönen Kaiserin« bei ihrem Vater in Bonn, wurde die Trennung bekannt gegeben. Soraya soll eine Millionenabfindung erhalten haben. Die vom persischen Volk geliebte Kaiserin hatte - so gestand sie Jahre später in einem Interview - selbst ihren Gatten um die Trennung gebeten, weil ihr der Gedanke an eine Nebenfrau »unerträglich« gewesen sei.
Leben im Jet-Set
Nach ihrer Scheidung führte die Exkaiserin ein Leben im Jet-Set. Die Sensationsberichterstattung deutscher Boulevardzeitungen führte 1958 zu einer Krise zwischen Persien und der Bundesrepublik. Als der Schah mit dem Abbruch aller Beziehungen drohte, verabschiedete das Bundeskabinett in aller Eile eine stark umstrittene Strafrechtsnovelle, die herabwürdigende Behauptungen, das Privat- und Familienleben fremder Staatsoberhäupter betreffend, mit Strafe bedrohen sollte. Die so genannte »Lex Soraya« passierte aber nicht den Bundestag. Soraya blieb der »Yellow-Press« als Party-Prinzessin erhalten. In den letzten Jahren zog sie sich vom Jet-Set zurück.