Schauspielerin Iris Berben fürchtet sich nicht vor dem Älterwerden. "Ich habe gute Gene", sagt die Schauspielerin im neuen stern. Und wo ihre Gene nicht helfen, greift die 62-Jährige zu anderen Mitteln. "Ich habe mir meine Krampfadern wegoperieren lassen und nehme Mittel gegen Haarausfall. Mein Badezimmer gleicht einer Werkstatt. Auf sämtlichen Tiegeln steht 'repair'".
Manchmal ertappe sie sich aber bei dem Gefühl, dass ihr die Zeit wegrenne. "Was mich total wütend macht, ist nicht das Älterwerden, sondern der Tod. Ich finde ihn derart überflüssig, ich könnte platzen", sagt Berben, deren neues Buch "Ein Jahr - ein Leben" am 25. Oktober 2012 erscheint. Die Gedanken, die sie 1969 in einen Selbstmordversuch trieben, liegen ihr heute fern. "Ja, ich würde gern für immer leben."
Ihre Schönheit sei im Laufe ihrer Karriere nicht immer ein Vorteil gewesen. "Als ich 18, 19 Jahre alt war, fand ich das natürlich toll. Aber es hilft auf Dauer nicht, immer nur als schönes Gesicht wahrgenommen zu werden", sagt Berben. "Die Seriosität wurde dir von vornherein aberkannt, wenn du hübsch warst."
Heute wurmt es sie, dass sie in ihren Filmen meist eine Mutter und keine Frau mit Liebhabern spielt: "Ich wünschte mir schon, sie wären nicht meine Söhne. Der kleine Flirt sollte nicht aufhören."
Ihren aufbrausenden Charakter habe sie sich Zeit ihres Lebens bewahrt. "Wäre ich ein Kerl, würde ich schon manchmal aus dem Auto aussteigen und mich prügeln", gesteht die Schauspielerin.
Bis heute bereut Berben, die in ihrer Jugend von drei verschiedenen Internaten flog, dass sie es in der Schule nicht bis zum Abitur brachte. "Mich ärgert das wahnsinnig. Es lag nicht an der Intelligenz, es lag nicht am Können. Es lag an reiner Faulheit."