Erdbeben in der Türkei und Syrien Madonna will an Erdbeben-Opfer erinnern – und fällt auf plumpe Fälschung rein

Madonna on stage: Auf Instagram teilte die Sängerin gefälschte Fotos.
Madonna on stage: Auf Instagram teilte die Sängerin gefälschte Fotos.
© Getty Images
Auf Instagram nutzt Madonna ihre Reichweite, um auf das Erdbeben in der Türkei und in Syrien aufmerksam zu machen. Viele Menschen teilen ihren Post – aber darunter ist auch ein gefälschtes Foto.

Mehr als 18 Millionen Fans folgen Madonna auf ihrem Instagram-Account. Eine echte Hausnummer, die viel Reichweite verspricht. Madonna nutzt diese Reichweite nicht nur für Promotion in eigener Sache, sondern immer wieder auch für gesellschaftlich relevante Themen.

So erinnerte sie am Dienstag an die Opfer der Erdbeben in der Türkei und Syrien und rief in ihrem Beitrag zu Spenden auf. Mehr als 33.000 Menschen waren zu dem Zeitpunkt bereits als gestorben identifiziert worden, etliche weitere ohne Wohnung oder Job. Für Madonna eine emotionale Situation: "Es ist herzzerreißend", schrieb sie auf Instagram in ihrem Post.

Ebenfalls im Post enthalten sind mehrere Fotos, die scheinbar aus der Krisenregion stammen. Mehrere der Bilder zeigen allerdings nicht wirklich Aufnahmen aus der Türkei oder Syrien. So ist schon das erste "Foto" eines griechischen Helfers mit einem türkischen Kind im Arm in Wirklichkeit eine Totalfälschung.

Bizarr: Unbekannte haben dafür anscheinend hochmoderne Bildgeneratoren eingesetzt, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten. Ein Indiz dafür: Bilder von "Dall-E" oder "Midjourney" sehen zwar in vielen Bereichen täuschend echt aus, mit Händen haben sie aber häufig Probleme.

Die Anzahl der Finger verrät es: Dieser Feuerwehrmann ist nicht echt.
Die Anzahl der Finger verrät es: Dieser Feuerwehrmann ist nicht echt.
© Screenshot Instagram / Madonna, Hervorhebung stern

So auch in diesem Fall: Der Feuerwehrmann hat an seiner rechten Hand ganze sechs Finger. Zudem fällt auf, dass die Haltung und Bildkomposition in dem angeblichen Foto anderen Aufnahmen von "Midjourney" ähnelt.

Das Foto des kleinen Jungen kann man bei einer Fotoagentur einfach kaufen. Es gibt dort sogar mehrere Perspektiven des Bildes.
Das Foto des kleinen Jungen kann man bei einer Fotoagentur einfach kaufen. Es gibt dort sogar mehrere Perspektiven des Bildes.
© Screenshots Madonna / Instagram, Shutterstock

Auch bei einem weiteren scheinbaren Foto eines kleinen Jungen im Erdbebengebiet aus Madonnas Post handelt es sich nicht um eine authentische Aufnahme. In diesem Fall ist es zwar ein echtes Foto, stammt allerdings von der Foto-Agentur Shutterstock. Dort können Kunden für Artikel oder Social-Media-Auftritte Fotos kaufen – die Personen auf den Bildern sind aber im Regelfall Models.

Dem guten Gedanken von Madonna tut das sicher keinen Abbruch. Es zeigt aber einmal mehr: Bei Fotos und Nachrichten aus scheinbaren Krisengebieten sollte man vorsichtig sein und sich auf sichere Quellen verlassen – erst Recht mit einer Reichweite im Millionenbereich.

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