Es klingt ziemlich spooky, klappt aber inzwischen tatsächlich erstaunlich gut: Ein Mensch schreibt einem Computer auf, was für ein Bild er haben möchte – und der Computer generiert es vollautomatisch. Möglich machen es Algorithmen, die mit maschinellem Lernen arbeiten.
Was die Dienste können
Die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenzen sind durchaus beeindruckend: So kann man Diensten wie Dall-E fast alle realen und auch einige fiktive Angaben machen und erhält in wenigen Sekunden ein fertiges Bild. Hinzu kommt: Auf Fotos ist man nicht beschränkt, auch andere Stile wie Zeichnungen, Gemälde oder gar die typischen Stile von bekannten Künstlern wie van Gogh, da Vinci & Co. können die Dienste nachbilden.
Neu auf dem Markt sind gleich mehrere Anbieter: Zu den bekanntesten und qualitativ beeindruckendsten gehört der Dienst Dall-E, der von Elon Musks OpenAI entwickelt wurde. Mit OpenAI konkurriert unter anderem Midjourney. Neben diesen kommerziellen Anbietern gibt es noch "Stable Diffusion", ein grundsätzlich kostenloser und quelloffener Dienst.

Dall-E von OpenAI war lange Zeit nur in einer Betaversion verfügbar, für die man sich auf einer Warteliste registrieren musste. Seit wenigen Tagen ist diese Einschränkung nun vorbei, jeder Nutzer kann sich bei OpenAI anmelden und pro Monat einige Dutzend Fotos kostenlos generieren. Wer mehr möchte oder den Dienst in bestehende eigene Anwendungen integrieren möchte, muss bezahlen oder auf "Stable Diffusion" ausweichen.
Künstliche Intelligenz kann vielfach sinnvoll eingesetzt werden
Die Einsatzzwecke für Dienste wie Dall-E sind breit gefächert und aktuell noch kaum erforscht. Viele Nutzer verwenden die Dienste aktuell noch zum Spaß, ohne mit den Fotos echte Anwendungen geplant zu haben. Langfristig könnten die Fotos überall dort auftauchen, wo es wenige Fotos gibt oder sie nicht kostengünstig erworben werden können.
Unter anderem bieten sich dafür Einsätze in der Werbung an oder die Bebilderung von Blog-Beiträgen. Gleichzeitig entsteht mit den computergenerierten Bildern eine neue Form der digitalen Kunst – mit der Frage: Wer ist eigentlich der Urheber?
Problematisch können die Dienste werden, wenn damit tatsächlich kaum noch von der Realität unterscheidbare Bilder entstehen, die zur Desinformation eingesetzt werden. Dall-E schiebt dem bereits einen – zugegebenermaßen weichen – Riegel vor: Die "Prompts", also die Textbeschreibungen für die KI, dürfen keine prominenten Personen enthalten. Diese Schranke lässt sich zwar umgehen, kann aber zumindest dazu führen, dass Nutzer von dem Dienst ausgeschlossen werden.
Links: Dall-E, Stable Diffusion, Midjourney