Die gelernte Fotografin, in Königsberg geboren, wurde 1978 die fünfte Ehefrau von CURD JÜRGENS. 1982 starb der Schauspieler, nur 66 Jahre altZur Person :
Margie Jürgens, geborene Margret Knitzsch, in ihrem Haus in St-Paulde-Vence. Hier, in den Bergen zwischen Nizza und Cannes, und auf den Bahamas lebte die heute 59-Jährige mit Curd Jürgens bis zu dessen Tod. Die beiden waren ein gern gesehenes Paar im Jet-Set
stern: Curd Jürgens und Sie waren ein Paar, das immer öffentliches Interesse erregte. Gab's damals schon so was wie Paparazzi?
Margie Jürgens: Nein, nicht so wie heute. Curd ist mit der Presse sehr respektvoll umgegangen, weil er in jungen Jahren auch mal mit Journalismus angefangen hatte. Er wusste, wenn man sich querstellt, führt das zu nichts.
stern: Die Presse hat sich nach seinem Tod 1982 stets für einen neuen Mann an Ihrer Seite interessiert - ging Ihnen das nicht auf die Nerven?
Jürgens: Doch, und wie! Aber ich sag's Ihnen: Ich lebe allein.
stern: Curd Jürgens nannte Sie »Kleene«. Eine Anspielung auf Ihren Altersunterschied, der 24 Jahre betrug?
Jürgens: Ach was, da kam einfach seine Berliner Jugend durch, das ist dort die schönste Liebeserklärung. Ich bin ohne Vater aufgewachsen, er starb im Krieg, und ich sehnte mich nach einer männlichen Autorität. Wenn man einen so liebevollen Menschen wie Curd trifft, ist das maximal.
stern: Wie lernten Sie sich kennen?
Jürgens: Durch gemeinsame Freunde 1964 auf Sylt. Wir waren damals beide noch verheiratet. Nachdem unsere Ehen zerbrachen, haben wir's einfach versucht - es hat geklappt.
stern: 1978 heirateten Sie auf den Bahamas
Jürgens: was wir eigentlich nie wollten. Als ich aber auf einem Empfang der englischen Königin bei einer James-Bond-Premiere nicht neben ihm stehen durfte, weil wir nicht verheiratet waren, und man mich später bei den Salzburger Festspielen als seine »Konkubine« bezeichnete, da wurde es ihm zu viel.
stern: Sie sind zurzeit in Ihrem Haus in St- Paul-de-Vence, wo Sie gemeinsam gelebt haben. Hat sich seit seinem Tod viel verändert?
Jürgens: Nein. Wir haben es zusammen eingerichtet, und ich mag es so.
stern: Sie haben kistenweise Fotos, Drehbücher oder Briefe Ihres Mannes ans Deutsche Filmmuseum in Frankfurt gegeben, wo derzeit eine Curd-Jürgens-Ausstellung läuft.
Jürgens: Ja, es ist der Initiative von Curds Anwalt, Gunter Fette, zu verdanken, dass die Ausstellung zustande kam. Die vielen privaten und beruflichen Erinnerungsstücke sind dort sehr schön präsentiert und werden dem Museum erhalten bleiben.
stern: Wie war Curd Jürgens privat?
Jürgens: Er konnte Menschen und Situationen enorm sensibel aufnehmen. Mit 17 lag er ein Jahr im Krankenhaus, die Zeit hat ihn sehr geprägt. Sein Schwager und er hatten einen Autounfall, es hat sie um den Baum gewickelt. Curd wurde schwer am Unterleib verletzt und konnte dadurch keine Kinder haben.
stern: Er war Bühnenschauspieler und Filmstar. Welche seiner Rollen hatten Sie am liebsten?
Jürgens: Schwierig zu sagen bei 160 Filmen. »Des Teufels General« lag ihm sehr am Herzen, viel mehr aber mochte er die Bühne. Aber der Film brachte ihm natürlich das Geld ein.
stern: Gibt es einen Schauspieler, den Sie heute besonders mögen?
Jürgens: Wenn Sie mich so fragen: Ein Richard Gere ist schon was Hübsches.
stern: Sie sind gelernte Fotografin. Haben Sie je daran gedacht, in Ihren Beruf zurückzukehren?
Jürgens: Nein. Ich bin so viel unterwegs und pflege Freundschaften auf der ganzen Welt, besuche meine Tochter in London und habe auch noch ein Haus auf den Bahamas. Es gibt genügend zu tun, die Verwaltungsmaschinerie läuft nicht von allein.
stern: Sie waren mal im Gespräch für PromiBerichterstattung a la Margret Dünser
Jürgens: das hätte sicher Spaß gemacht. Aber ich hatte zu großen Respekt vor den Frauen, die damit ihr Geld verdienen. Da hätte ich nicht mitmischen müssen.
stern: Werden Sie noch viel zu gesellschaftlichen Anlässen eingeladen?
Jürgens: O ja, aber ich besuche eigentlich nur noch private Feste.
stern: Curd Jürgens sagte einmal: »Liebe ist der Motor meines Lebens.«
Jürgens: Wissen Sie, wenn ich meiner Hausmaid vier neue Zähne schenken kann, damit sie sich wieder traut zu lachen, macht mich das auch glücklich.