Bei dieser Uhr rutscht Ihnen das Hemd ganz sicher nicht über die Lünette. Denn die Rolex "Sea-Dweller Deepsea Challenge" ist ein Gigant fürs Handgelenk – und ein echter Rekordjäger. Das Modell entstand als Weiterentwicklung einer experimentellen Uhr, die man 2012 anlässlich einer Tauchfahrt in den Marianengraben an einem U-Boot befestigte und mit Star-Regisseur James Cameron in 11.000 Meter Tiefe schickte.
Doch der Riese eignete sich offenbar zunächst nicht als Alltagsuhr – denn um dem enormen Wasserdruck an der tiefsten Stelle des Weltmeeres standzuhalten, muss ein Zeiteisen robust und entsprechend schwer gebaut sein. Die "Deepsea Challenge" soll nun Alltag und Abenteuer verbinden, denn trotz ihrer Dimensionen wiegt sie "nur" 251 Gramm, wie der Uhren-Blog "Hodinkee" berichtet. Aber am wichtigsten: Mit dieser Uhr können auch Ottonormalverbraucher im Marianengraben tauchen – ohne, dass danach die Uhr beschädigt ist.
Die erste Titan-Rolex
Das hat die "Deepsea Challenge" vor allem einem Werkstoff zu verdanken, den Rolex bisher nicht im Programm hatte. Das Gehäuse besteht vollständig aus leichtem Titan. Wäre die Uhr aus Stahl, so "Hodinkee", wären es wohl rund 350 Gramm – und damit die schwerste Uhr, die Rolex je im Handel platziert hätte. So behält die "Daytona" aus Platin mit rund 280 Gramm besagten Titel.
Zierlich ist allerdings trotzdem anders. Denn die Abmessungen übertrumpfen alles, was Rolex bisher im Angebot hatte. Die "Deepsea Challenge" misst im Durchmesser 50 Millimeter und ist 23 Millimeter hoch. Alleine das Glas ist 9,5 Millimeter dick.
Das alleine sorgt aber nicht für die hohe Wasserdichtigkeit, die Rolex bei dieser Uhr eindeutig in den Fokus gerückt hat. Neben der robusten Bauweise sorgen ein innenliegender Stahl-Ring namens "Ringlock", die verschraubte "Triplock"-Krone und ein Helium-Ventil dafür, dass beim Tauchen kein Wasser in die Uhr eindringt oder das Glas druckbedingt aus der Uhr springt.
Kein Datum, älteres Werk, hoher Preis
Was die übrigen Funktionen der Uhr betrifft, hält sich Rolex mit Komplikationen und Sonderausstattung sehr zurück. Die "Deepsea Challenge" hat – unüblich für Modelle der "Sea-Dweller"-Familie – kein Datum und setzt auf ein bewährtes, aber unspektakuläres Standard-Werk. Das fehlende Datum soll Rolex damit begründen, dass die Uhr nicht für tagelange Tiefsee-Forschung gebaut worden sei, sondern für kurzzeitige Tiefseeabenteuer, schreibt "Hodinkee".
Im Innern der Uhr tickt das Rolex-Werk "3230" mit 70 Stunden Gangreserve, welches auch in der Submariner seinen Dienst verrichtet.
Die Rolex "Deepsea Challenge" soll ab sofort – in gewohnt geringen Mengen – in den Handel gehen und ist in Deutschland zu einem Preis von 25.500 Euro erhältlich. Auch damit setzt die Uhr einen Rekord: Selten waren Rolex-Modelle, die nicht aus Edelmetallen gefertigt wurden, so teuer. Die Tiefsee-Rolex richtet sich damit ganz offen an Enthusiasten, die eine sehr besondere Uhr mit einzigartigen Fähigkeiten suchen – und denen der Preis nicht allzu wichtig ist.