U4 vor Verlängerung bis zum Kleinen Grasbrook
Die U-Bahn-Linie 4 soll in Richtung Hamburg-Harburg verlängert werden. Einen entsprechenden Antrag haben die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen gestellt. Darin fordern sie den Senat auf, mögliche Trassenverläufe zum Kleinen Grasbrook zu prüfen und die dafür notwendigen Flächen frei zu halten. Bislang führt die U4 von Billstedt bis in die HafenCity. Erst im Dezember ist die Linie um 1,3 Kilometer bis zur neuen Station Elbbrücken erweitert worden.
"Mit der Entwicklung des Kleinen Grasbrooks geht Hamburg ein bedeutendes Projekt in herausragender Lage im Herzen der Stadt an, sagte dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion, laut Mitteilung vom Freitag. In dem Zusammenhang sei es eine wichtige Aufgabe, auch die Infrastruktur aufzubauen. "Deshalb müssen wir schon jetzt die Grundlagen schaffen, damit der Sprung über die Elbe und eine Anbindung an das Hamburger Schnellbahnnetz gelingt. Zudem sollte gleichzeitig eine "bestmögliche Radverkehrsinfrastruktur mitgeplant werden, ergänzte Anjes Tjarks, Vorsitzender der Grünen in der Bürgerschaft. "Wir schaffen damit die Grundlage, diesen Stadtteil auch verkehrlich (...) möglichst autoarm zu gestalten.
Die Fraktionen wollen zudem darauf achten, dass langfristig die Option einer weiteren Verlängerung der U-Bahn-Linie in den Süden erhalten bleibt. SPD und Grüne wollen die finanziellen Mittel für die ersten Planungen zum Ausbau der Linie 4 bei der Bürgerschaftssitzung am 13. Februar auf den Weg bringen.
Vermeintlicher Paketzusteller beraubt Ehepaar
Die Polizei fahndet nach zwei unbekannten Männern, die am Donnerstagabend ein Ehepaar in ihrem Haus in Hamburg-Schnelsen ausgeraubt haben. Einer der Täter, mutmaßlich ein Paketbote, habe an der Tür geklingelt und sei zunächst von der 75 Jahre alten Bewohnerin abgewiesen worden, teilten die Beamten am Freitag mit. Nachdem der Zusteller erneut geklingelt habe, habe die Frau die Tür geöffnet, um den Namen auf dem Paket lesen zu können.
Plötzlich sei dann ein zweiter Mann vor der Haustür erschienen, der maskiert gewesen sei und die Frau gemeinsam mit dem vermeintlichen Paketboten zurück ins Haus gedrängt habe. Laut Polizei haben die Männer dann erfolglos versucht, die Frau und ihren 79 Jahre alten Ehemann zu fesseln und sind mit Schmuck und Bargeld auf dem Königskinderweg in Richtung Norden geflüchtet. Das Ehepaar wurde bei dem Raub nicht verletzt, die Frau erlitt aber einen Schock. Die Polizei fahndete erfolglos mit 14 Streifenwagen und einem Hubschrauber nach den Tätern.
Hamburg schafft 4700 neue Unterkunftsplätze für Flüchtlinge
Hamburg hat im vergangenen Jahr rund 4700 neue Plätze für Flüchtlinge in sogenannten Folgeunterkünften geschaffen. Wie der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF) am Freitag mitteilte, wurden die Kapazitäten in den Erstaufnahmeeinrichtungen zugleich um 4600 Plätze abgebaut, acht Einrichtungen wurden geschlossen. Aktuell leben den Angaben zufolge 55.000 Geflüchtete in der Stadt. Davon seien 26.550 in Folgeunterkünften untergebracht, rund 1200 im Ankunftszentrum oder Erstaufnahmeeinrichtungen.
Die Zahl der Hamburg zugewiesenen Flüchtlinge war im vergangenen Jahr erneut um 600 auf 4800 zurückgegangen, 2900 benötigten eine Unterkunft - 400 weniger als im Jahr zuvor. Für dieses Jahr erwartet der ZKF 3000 Neuzugänge. Die in der Erstaufnahme vorgehaltenen Plätze sollen deshalb um weitere 300 auf dann 900 reduziert werden.
2630 neue Stadträder verfügbar - Gebühren steigen
2630 neue Stadträder können von Freitag an in Hamburg ausgeliehen werden. Die roten Räder mit niedrigerem Einstieg und einer Bedieneinheit direkt am Lenker wurden in den vergangenen Tagen an den 222 Verleihstationen im Stadtgebiet verteilt. Die Fahrradflotte wird von der DB-Tochter Deutsche Bahn Connect betrieben. Die 2450 alten Fahrräder seien "aufgebraucht", sagte Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis. Jedes Rad sei im Schnitt 10.000 Kilometer pro Jahr gelaufen. Sie würden nun als Ersatzteillager genutzt.
Die Leihgebühren für die neuen Räder sind gestiegen. Die erste halbe Stunde bleibt allerdings kostenlos. Dann werden pro Minute zehn Cent berechnet, bislang waren es im Normaltarif nur acht. Der ermäßigte Preis für Inhaber einer HVV-Jahreskarte oder einer Bahncard steigt von sechs auf acht Cent pro Minute. Der Tageshöchstpreis steigt von zwölf auf 15 Euro. Zudem wird jetzt eine Jahresgebühr von fünf Euro fällig. Bereits registrierte Nutzer zahlen diese erst vom nächsten Jahr an.
In den nächsten fünf Jahren soll das System auf 4500 Räder und rund 350 Leihstationen ausgebaut werden. Geplant ist zudem die Anschaffung von 70 Lastenfahrrädern mit Elektromotor. Ab April werden die ersten 20 davon im Angebot sein. Sie können auch für den Transport von Kindern genutzt werden und sind reservierbar.
Fußgänger angefahren und getötet: Frau schwer verletzt
Bei einem Unfall im Hamburger Stadtteil Hammerbrook ist am Donnerstagabend ein 40 Jahre alter Fußgänger ums Leben gekommen. Eine 38-jährige Frau wurde laut Polizei schwer verletzt, als ein Auto sie kurz vor 19.00 Uhr auf der Amsinckstraße erfasste. Beide sollen nach Zeugenaussagen die Fahrbahn bei Rot überquert haben, während die Ampel für den 55 Jahre alten Autofahrer Grün anzeigte. Für den 40-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Die Frau wurde zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht, soll aber nicht in Lebensgefahr schweben.
Behandlungsfehler? Zahnarzt vor Gericht
Im Prozess gegen einen Zahnarzt wegen fehlerhafter Behandlungen von Patienten will das Amtsgericht Hamburg am heutigen Freitag einen medizinischen Sachverständigen hören. Auch eine Mitarbeiterin der Praxis soll als Zeugin aussagen. Dem Zahnarzt wird nach Angaben eines Gerichtssprechers Körperverletzung in vier Fällen vorgeworfen. Er soll zwischen Anfang 2009 und November 2010 vier Patienten falsch behandelt oder unzureichend aufgeklärt haben.
Einer Frau soll er unabgesprochen sämtliche Zähne abgeschliffen haben, einer anderen 22 Zähne gezogen, obwohl dies nur bei dreien erforderlich gewesen sei. Bei einer weiteren Patientin und einem Patienten kam es laut Anklage nach fehlerhaften Behandlungen zu Komplikationen.
Marihuana-Plantage und Schwerter auf St. Pauli entdeck
Streifenpolizisten haben im Hamburger Stadtteil St. Pauli eine professionelle Marihuana-Plantage, mehrere Schwerter und eine Axt entdeckt. Der typische süßliche Geruch hatte die Beamten am Mittwoch auf die Anlage in einem Mehrfamilienhaus aufmerksam gemacht, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Sie nahmen einen 44 Jahre alten Mann fest, der die Kellerwohnung im Haus gerade verlassen wollte. In der Wohnung stießen sie auf die Plantage und die Waffen.
Die Staatsanwaltschaft stellte nach dem Fund einen Durchsuchungsbefehl für die Meldeanschrift des Mannes in Hamburg-Wilhelmsburg aus. Dort trafen die Polizisten auf einen 34 Jahre alten Untermieter, bei dem sie 130 Gramm Marihuana sicherstellten. Zum Gesamtwert der Pflanzen und Rauschmittel machte die Polizei keine Angaben.
Nachrichten von Donnerstag, den 31. Januar
Verkehrsunfall: Junge wird von Pkw erfasst und erleidet schwere Verletzungen
Ein achtjähriger Junge aus Hamburg-Winterhude wollte am Mittwoch vom Bäcker nach Hause gehen, als er durch zwei parkende Autos auf die Straße lief und von einem Pkw erfasst wurde, dessen Fahrer nicht schnell genug reagieren konnte. Das Kind wurde auf die Fahrbahn geschleudert und verletzte sich schwer. Ein Krankenwagen brachte es in ein Krankenhaus. Nach ersten Erkenntnissen erlitt der Achtjährige eine schwere Kopfverletzung und ein Polytrauma, befindet sich aber außer Lebensgefahr. Der 56-jährige Pkw-Fahrer blieb unverletzt, die Dorotheenstraße wurde in beide Richtungen gesperrt.
Schiffsleck: Feuerwehr-Großeinsatz in Oortkatener Hafen
Ein leckgeschlagenes Schiff im Oortkatener Hafen in Hamburg hat in der Nacht zum Donnerstag zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt. Das niederländische Arbeitsschiff mit zwei Besatzungsmitgliedern war am Mittwochnachmittag vermutlich auf eine Spundwand aufgelaufen, wie ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg sagte. Durch das Loch sei das Schiff über die gesamte Länge von etwa 50 Metern einen halben Meter tief mit Wasser vollgelaufen und habe Schlagseite bekommen.
Die Feuerwehr wollte nach eigenen Angaben gegen 1 Uhr in der Nacht zum Donnerstag versuchen, das Schiff in eine nur 100 Meter entfernte Werft zu fahren. Dafür mussten sie zunächst mit großen Feuerwehrpumpen das Wasser aus dem Schiff pumpen - und damit gegen die einsetzende Flut arbeiten. Ein Besatzungsmitglied rutschte auf dem glitschigen Deck aus und brach sich einen Fuß. Die Rettungskräfte mussten den Verletzten daraufhin mit einer Rettungswanne bergen. Nach Angaben des Sprechers waren 75 Feuerwehrleute im Einsatz.
Hamburger Arbeitsagentur: erste Zahlen für das neue Jahr
Die Hamburger Agentur für Arbeit legt heute ihren ersten Bericht in diesem Jahr für den Monat Januar vor. Obgleich sich die Konjunktur langsam eintrübt und die Prognosen für das Wirtschaftswachstum zurückhaltender werden, dürfte sich die positive Entwicklung auf dem Hamburger Arbeitsmarkt zunächst fortsetzen. Im Dezember war die Arbeitslosenquote auf 5,9 Prozent gefallen und damit auf den niedrigsten Stand seit Juni 1993. Insgesamt war die Zahl der Arbeitslosen im Verlauf des Jahres um 7400 oder zwölf Prozent gesunken. Zum Jahresende waren 61.729 Hamburgerinnen und Hamburger arbeitslos gemeldet.
Neuer Chef bei Aurubis
Der Kupferhersteller Aurubis bekommt vom 1. Juli an einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Roland Harings werde zu dem Stichtag Jürgen Schachler ersetzen, teilte der MDax-Konzern am Mittwoch mit. Der 55-Jährige hatte zuvor das Unternehmen MKM Mansfelder Kupfer und Messing GmbH geleitet. Sein Vertrag in Hamburg läuft zunächst drei Jahre.
"Mit Harings konnte Aurubis einen äußerst erfolgreichen Manager mit über 25 Jahren internationaler Erfahrung in der Rohstoffindustrie – Aluminium, Kupfer und Messing – gewinnen", sagte Aufsichtsratschef Fritz Vahrenholt. Schachler hatte Mitte Dezember bekanntgegeben, das Unternehmen Ende Juni, kurz vor seinem 65. Geburtstag, zu verlassen.
HSV siegt gegen Sandhausen
Torgarant Pierre-Michel Lasogga hat den Hamburger SV zum Auftakt in das neue Fußball-Jahr vor einer bösen Überraschung bewahrt. Der Stürmer erzielte am Mittwochabend beim hoch verdienten 2:1 (1:0) gegen den SV Sandhausen beide Treffer für die Hanseaten und sicherte dem HSV mit seinen Saisontoren acht und neun weiter die Tabellenführung in der 2. Bundesliga. Der 27-Jährige traf erst in der 45., später noch einmal in der 68. Minute. Zwischenzeitlich hatte Andrew Wooten (65.) per Foulelfmeter völlig überraschend den Ausgleich für die hoffnungslos unterlegenen Gäste erzielt.
Nachrichten von Mittwoch, den 30. Januar
Fußgängerin wird von Müllwagen überrollt und stirbt
Eine Fußgängerin ist am Mittwoch bei einem Unfall in Hamburg-Jenfeld ums Leben gekommen. Die 66-Jährige sei beim Überqueren einer Straße von einem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt worden, teilte die Polizei mit. Sie starb noch am Unfallort. Der 56 Jahre alte Fahrer des Müllwagens und drei Unfallzeugen erlitten einen Schock und wurden ins Krankenhaus gebracht. Zur Klärung der Unfallursache wurde ein Sachverständiger hinzugezogen.
Feuerwehr löscht Kellerbrand: 40 Bewohner in Sicherheit
Wegen eines Kellerbrands in einem Mehrfamilienhaus hat die Hamburger Feuerwehr in der Nacht zum Mittwoch 40 Männer in Sicherheit bringen müssen. Die Bewohner hatten kurz vor Mitternacht eine starke Rauchentwicklung im Treppenhaus des dreigeschossigen Gebäudes festgestellt und die Retter alarmiert, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Einsatzkräfte löschten einen Brand an einer Erdgasheizung im Keller. Notfallsanitäter untersuchten die 40 Bewohner auf eine mögliche Rauchvergiftung. Es seien jedoch alle unverletzt geblieben und zunächst in einem Großraumrettungswagen untergebracht worden. Brandursache war nach Angaben der Polizei ein Kurzschluss am Heizkessel. Dieser habe eine Plastikverkleidung zum Glimmen gebracht. Nach einer Durchlüftung des Gebäudes konnten alle Bewohner wieder ins Haus zurückkehren.
FC St. Pauli leiht Justin Hoogma von 1899 Hoffenheim aus
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat Innenverteidiger Justin Hoogma vom Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen. Wie der Club am Mittwoch mitteilte, läuft das Leihgeschäft mit dem 20-jährigen Niederländer bis zum Ende der laufenden Saison. "Nach der Verletzung von Philipp Ziereis war klar, dass wir auf der Position des Innenverteidigers nachbessern müssen", sagte St. Paulis Sportchef Uwe Stöver. Ziereis hatte in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss erlitten.
Justin Hoogma ist der Sohn des ehemaligen HSV-Kapitäns Nico-Jan Hoogma. In der laufenden Saison kam der Defensivspezialist auf vier Einsätze bei den Hoffenheimer Profis. In der niederländischen Juniorennationalmannschaft kam er bislang 16 Mal zum Einsatz. "Justin ist ein sehr talentierter Innenverteidiger, der neben Kopfballstärke Ruhe am Ball und ein gutes Passspiel mitbringt", urteilte Trainer Markus Kauczinski über seinen Neuzugang.
Hamburger Bürgerschaft hofft auf geregelten Brexit
Politiker fast aller Fraktionen in der Hamburgischen Bürgerschaft haben ihre Hoffnung auf eine Lösung für einen geregelten Austritt Großbritanniens aus der EU in letzter Minute zum Ausdruck gebracht. In "der britischsten Stadt des Kontinents" hätte man sich einen Verbleib des Königreichs gewünscht, sagte Grünen-Fraktionschef Anjes Tjarks, dessen Fraktion die Debatte in der Aktuellen Stunde am Mittwoch beantragt hatte. "Wir hoffen auf das Beste, sind aber auf das Schlimmste vorbereitet." Der Senat habe frühzeitig alle möglichen Szenarien eines Brexits durchgespielt, betonte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Härten für die 4000 britischen Staatsbürger in Hamburg wolle man nach Möglichkeit vermeiden.
Drei Kampnagel-Koproduktionen beim Berliner Theatertreffen
Unter den zehn Inszenierungen, die die Jury des Berliner Theatertreffens 2019 als die besten des vergangenen Jahres gekürt hat, sind gleich drei Kampnagel-Koproduktionen: "Unendlicher Spaß" von Thorsten Lensing (März 2018), "Girl from the Fog Machine Factory" von Thom Luz (Internationales Sommerfestival 2018) und She She Pops "Oratorium" (8. bis 10. Februar 2019).
"Diese Auswahl ist eine großartige Bestätigung der Rolle der Internationalen Produktionshäuser", sagte Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard am Mittwoch in Hamburg. "Durch Kooperationen unterschiedlicher Häuser ermöglichen wir innovativen Künstlern und Künstlerinnen außerhalb des Stadttheaterkontextes zu produzieren, ihre Arbeiten zu touren und einem großen Publikum zugänglich zu machen."
Feuerwehr hat mehr als hundert Einsätze in der Stadt wegen Gestanks
Wegen Gasgeruchs ist die Feuerwehr in Hamburg am Dienstagabend zu mehr als hundert Einsätzen ausgerückt. Die Einsatzkräfte fanden die Ursache im Bereich des Köhlbrands, wie die Feuerwehr in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Dort sei ein chemisches Nebenprodukt ausgetreten, dass den fauligen Geruch verursachte.
Von etwa 18.30 Uhr an sei es im Stadtgebiet, vor allem nördlich der Elbe, zu "starken Geruchsbelästigungen" gekommen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Auch die Warn-App "Katwarn" wurde ausgelöst. Es habe aber keine Gesundheitsgefahr bestanden, hieß es weiter. Anwohner sollten Türen und Fenster trotzdem geschlossen halten. Die Feuerwehr rückte in dem Zusammenhang zu mindestens 110 Einsätzen aus. Überall seien Messungen durchgeführt worden - aber ohne Ergebnis, sagte der Sprecher. Erst am späten Abend fanden Spezialisten die Ursache, der Einsatz wurde gegen Mitternacht beendet.
Jeder 50. Krankenhausaufenthalt endet tödlich
8254 Hamburger sind nach Angaben des Statistikamtes Nord im Jahr 2017 im Krankenhaus gestorben. "Damit endeten 2,2 Prozent aller vollstationären Klinikaufenthalte bzw. etwa jeder 50. Klinikaufenthalt tödlich", teilte das Amt am Mittwoch in Hamburg mit. Im Jahr davor war dieser Anteil mit 2,1 Prozent etwas geringer gewesen.
Bei Behandlungen wegen Krankheiten des Atmungssystems war der Anteil der Todesfälle 2017 mit 5,3 Prozent am höchsten. Es folgten die Krebsbehandlungen mit 4,9 Prozent Todesfällen und die Klinikaufenthalte wegen infektiöser und parasitärer Krankheiten mit 4,3 Prozent. Von den Patienten mit Problemen des Kreislaufsystems starben 4,1 Prozent. Keine Sterbefälle gab es bei Patienten mit Augen- und Ohrenleiden sowie bei Frauen, die wegen einer Schwangerschaft oder einer Geburt im Krankenhaus lagen.
Itzehoe: Säugling misshandelt: 34-Jähriger wegen Totschlags in Haft
Gegen einen 34-Jährigen, der einen Säugling schwer misshandelt haben soll, hat das Amtsgericht Itzehoe am Dienstag einen Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags erlassen. Der Mann sei jetzt in einem Gefängnis, teilte eine Sprecherin der Polizeidirektion Itzehoe mit. Zu den Tatvorwürfen habe er sich nach der Festnahme nicht geäußert.
Am 16. November war nach einem Notruf ein zwei Monate alter Säugling ins Itzehoer Klinikum gebracht worden. Dort starb das Kind vier Tage später. Die Untersuchung des Leichnams ergab laut Polizei den Verdacht auf ein todesursächliches Schütteltrauma. Zudem habe der Junge Verletzungen aufgewiesen, die auf Misshandlungen hindeuteten.
Die Itzehoer Mordkommission übernahm daraufhin die Ermittlungen. Im Zuge dieser und weiterer rechtsmedizinischer Untersuchungen habe sich der Tatverdacht gegen den Lebensgefährten der aus Wilster stammenden Mutter erhärtet, sagte die Polizeisprecherin.
Nachrichten von Dienstag, den 29. Januar
HafenCity: Hund findet Leiche im Schilf
Sein gutes Näschen führte den Hund eines Spaziergängers am frühen Nachmittag ins Schilf am Baakenhafen in der Hamburger HafenCity. Dort stieß der Vierbeiner auf eine Leiche. Sein Herrchen informierte die Polizei. Nach Informationen der "Hamburger Morgenpost" soll es sich bei dem Toten um einen Mann handeln. Die Feuerwehr soll den Leichnam aus dem Schilf geborgen und ins Institut für Rechtsmedizin gebracht haben. Der Fundort im ehemaligen Hafengebiet wurde weiträumig abgesperrt.
Zahl der Masernfälle in Hamburg innerhalb eines Jahres fast verdoppelt
Die Zahl der Masernfälle hat sich in Hamburg innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts wurden 2018 in der Hansestadt 14 Masernerkrankungen registriert, ein Jahr zuvor waren es acht. "Zwar ist die Gesamtzahl relativ gering, aber wir müssen den Trend unbedingt stoppen", sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Frank Liedtke am Dienstag. Die Krankenkasse rät allen Hamburgern, ihren Impfstatus zu überprüfen. Menschen mit unzureichendem Impfschutz sollten schnell für eine Auffrischung beim Haus- bzw. Kinderarzt sorgen.
"Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern eine hoch ansteckende Erkrankung, die auch bei Erwachsenen zu schweren Komplikationen wie Lungen- oder Gehirnentzündungen führen kann. Nur eine Impfung bietet hochwirksamen Schutz. Vor allem Eltern von Säuglingen sollten geimpft sein", sagte Liedtke.
Verwirrter 55-Jähriger aus Mönchengladbach in Eimsbüttel aufgegriffen
Mit einem merkwürdigen Fall bekam es die Hamburger Polizei am vergangenen Donnerstag zu tun. Am späteren Abend rief die Beamten eine Frau an, die einen augenscheinlich orientierungslosen Mann am Straßenrand entdeckt hatte und sich Sorgen machte.
Als die Polizisten eintrafen, stellen sie fest, dass der Mann Jürgen N. heißt und als vermisst galt - und zwar im 430 Kilometer entfernten Mönchengladbach. Der 55-jährige war körperlich unversehrt, auf Straftaten lagen keine Hinweise vor, die Angehörigen wurden informiert.
Wie und warum der Mann in die Hansestadt kam, wird nun ermittelt. Sein Auto jedenfalls wurde in Liedberg bei Mönchengladbach unverschlossen und geparkt aufgefunden.
Verkehrsunfall in Hamburg-Winterhude: Kind schwer verletzt
Am Mittwochmorgen kam es in Hamburg-Winterhude zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein achtjähriger Junge schwer verletzt wurde. Nach ersten Ermittlungen war der Junge zuvor beim Bäcker in der Dorotheenstraße, anschließend machte er sich auf den Weg nach Hause. Er betrat er durch zwei parkende Autos unvermittelt die Straße und übersah einen Chevrolet. Dabei wurde er auf die Fahrbahn geschleudert und schwer verletzt. Mit schweren Kopfverletzungen und einem Polytrauma wurde er ins Krankenhaus eingeliefert, Lebensgefahr besteht nicht. Der Fahrer des Chevrolet kam unverletzt davon.
Gruppenvergewaltigung von 14-Jähriger: Urteile rechtskräftig
Das gerichtliche Hin und Her um die Gruppenvergewaltigung einer 14-Jährigen hat ein Ende: Die vom Landgericht Hamburg verhängten Strafen gegen vier Jugendliche und einen jungen Mann sind nun rechtskräftig. Das teilte der Bundesgerichtshof am Montag in Karlsruhe mit. Die drei Deutschen und zwei Serben hatten im Februar 2016 auf einer Geburtstagsfeier eine betrunkene 14-Jährige vergewaltigt, das Ganze gefilmt und anschließend das kaum bekleidete Mädchen bei Null Grad Celsius in einem Hinterhof abgelegt. Der Teenager konnte von einem Nachbarn gerettet werden und kam auf eine Intensivstation.
Für diese Taten wurden die Angeklagten in einem ersten Prozess im Oktober 2016 zu Bewährungsstrafen von ein bis zwei Jahren sowie einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf.
2018 wurde deshalb erneut verhandelt, die Strafen erhöhten sich: Die Angeklagten werden nun wegen schweren sexuellen Missbrauchs einer widerstandsunfähigen Person, gefährlicher Körperverletzung und wegen Herstellens jugendpornografischer Schriften sowie Beihilfe zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. In nur noch zwei Fällen wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt.
Die drei zu Gefängnis verurteilten Angeklagten hatten daraufhin Revision gegen das zweite Urteil des Landgerichtes Hamburg eingelegt. Nun hat der Bundesgerichtshof die Revisionen in zwei Fällen als unbegründet zurückgewiesen, der dritte Angeklagte hatte seine Revision demzufolge selbst zurückgenommen. Das Urteil des Landgerichtes Hamburg vom 6. Juni 2018 ist damit insgesamt rechtskräftig.
Ex-HSH-Vorstände wieder vor Gericht
Ihre berufliche Vergangenheit holt Ex-Vorstände der HSH Nordbank wieder ein. Vom 16. August an müssen sie sich in einem Strafprozess erneut für ihr Handeln bei der ehemaligen Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein verantworten. Sie werden erneut wegen Untreue und in zwei Fällen auch Bilanzfälschung angeklagt. Bis zum 7. August nächsten Jahres sind 42 Verhandlungstage terminiert, auch danach sind noch Verhandlungen möglich, wie ein Sprecher des Hamburger Landgerichts am Dienstag sagte. Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" berichtet.
Das Hamburger Urteil vom 9. Juli 2014, das die Vorstandsriege um ihren Chef Dirk Jens Nonnenmacher freigesprochen hatte, war im Oktober 2016 vom Bundesgerichtshof (BGH) in Leipzig aufgehoben worden. In dem Urteil sei nicht ausreichend der Frage nachgegangen worden, ob die Vorstände ihren Pflichten ausreichend nachgekommen seien und die Risiken richtig abgewogen hätten. Die Staatsanwaltschaft war mit ihren Revisionen gegen die Freisprüche erfolgreich. Sie hatte für die Angeklagten Bewährungsstrafen und Geldbußen verlangt, die Verteidiger allesamt Freisprüche gefordert. Nun muss die 18. Strafkammer das Verfahren komplett neu aufrollen.
Bahnstrecke Hamburg-Berlin: 18-Jähriger von vorbeifahrendem Zug mitgerissen
Ein 18-jähriger Mann ist bei einem Bahnunfall an der ICE-Strecke Berlin-Hamburg nahe Ludwigslust ums Leben gekommen. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag zu Fuß an den Gleisen unterwegs und wurde vermutlich vom Sog eines vorbeifahrenden Zuges erfasst, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Beim Aufprall habe er sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen. Erst der Lokführer eines nachfolgenden Zuges habe den leblosen Körper an der Bahnstrecke entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert. Diese konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen, hieß es. Auf der Strecke Berlin-Hamburg fahren die Züge bis zu 230 Stundenkilometer schnell.
Nachrichten von Montag, den 28. Januar
Baggerfahrer findet Fliegerbombe, Sprengung gegen 18 Uhr
Ein Baggerfahrer hat bei Sondierungsarbeiten "Am Genter Ufer" in Finkenwerder eine Fliegerbombe entdeckt. Laut einer ersten Meldung der "Hamburger Morgenpost" hatte der Bauarbeiter den Sprengsatz am Montagmorgen kurz nach 9 Uhr auf die Schaufel genommen. Ein Feuerwehrsprecher bestätigte demnach, dass die Baustelle am Dradenauhafen abgesperrt sei und der Kampfmittelräumdienst die 500 Kilogramm schwere US-Bombe untersuche. Die Polizei Hamburg twitterte inzwischen, dass ab 16.30 Uhr ein Sperrradius von 500 Metern um den Fundort eingerichtet werde. Der Warnradius sei 700 Meter groß. Gegen 18 Uhr soll die Fliegerbombe dann von den Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes entschärft werden.
Erst im November vergangenen Jahres war im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ein 500-Kilo-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und entschärft worden. 1300 Anwohner mussten damals aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen.
Mord am Jungfernstieg: Auch Nebenklage fordert lebenslang
Im Prozess um den Mord an einer Frau und ihrer kleinen Tochter am Hamburger S-Bahnhof Jungfernstieg hat eine Vertreterin der Nebenklage am Montag eine lebenslange Haftstrafe für den Angeklagten gefordert. Außerdem sei die besondere Schwere der Schuld festzustellen, sagte Anwältin Angela Mohrmann-Krützfeld, die drei Kinder der getöteten Mutter vertritt, vor dem Hamburger Landgericht. Auf dieses Strafmaß hatte vergangene Woche auch die Staatsanwaltschaft plädiert.
Der Angeklagte aus dem westafrikanischen Niger hatte bei Prozessauftakt gestanden, seine Ex-Partnerin und die gemeinsame kleine Tochter am 12. April 2018 vor den Augen zahlreicher Passanten mit einem Messer getötet zu haben. Hintergrund war laut Anklage ein Sorgerechtsstreit mit der fünffachen Mutter, die ursprünglich aus Neustrelitz stammte und seit einigen Jahren in Hamburg lebte.
Wird eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt, ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.
Gasexplosion in Fischbek: Zwei Handwerker verletzt
Während zwei Handwerker in einem Reihenhaus in Neugraben-Fischbek Wartungsarbeiten an der Heizung durchführten, kam es am Montagvormittag zu einer Gasexplosion mit Stichflamme. Laut "Hamburger Morgenpost" zerbarsten durch den Druck mehrere Fenster und die Tür der Wohnung einer 90-jährigen Frau. Die beiden Handwerker erlitten bei der Verpuffung Platz- und Schürfwunden und wurden ins Krankenhaus gebracht, sagte dem Bericht zufolge ein Sprecher der Feuerwehr. Die betagte Bewohnerin erlitt einen Schock. Warum das Gas verpuffte, ist unklar. Die Polizei ermittelt.
Havarierter Tanker: 400 Tonnen Schweröl abgepumpt
Feuerwehr-Großeinsatz im Hamburger Hafen: Vor dem "Hamburg Cruise Center" drohte ein Bunkerschiff zu sinken. Brisant: Der havarierte Tanker hatte 400 Tonnen Schweröl an Bord. Nach Informationen der "Hamburger Morgenpost" waren bereits 100.000 Liter Wasser in den Maschinenraum eingedrungen. Der Kapitän habe am Morgen Alarm geschlagen. Einige Löschzüge und der Umweltdienst kämpften mehrere Stunden darum, das Sinken des Schiffes zu verhindern. Inzwischen hat ein zweites Schiff die gefährliche Ladung aufgenommen. Wie die Polizei berichtet, sei kein Schweröl in die Elbe gelangt.
Betrunkener pöbelt in S-Bahn und zeigt Hitlergruß
Weil er andere Fahrgäste in der S-Bahn bepöbelte, griffen Bundespolizisten am Wochenende einen sturzbetrunkenen Mann am Bahnhof Harburg auf. Auf dem Weg zur Wache soll er zunächst "Sieg Heil" gebrüllt haben. Im Revier selbst habe vor den Beamten den Hitlergruß gezeigt, berichtet das "Hamburger Abendblatt". Ein Atemalkoholtest ergab 2,5 Promille, woraufhin der Mann mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurde. Nach seiner Entlassung wartet auf ihn ein Strafverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Obdachloser löst Polizeieinsatz aus
Die Suche nach einem ruhigen Schlafplatz am Verlagsgebäude der Wochenzeitung "Die Zeit" endete für einen obdachlosen Mann am Wochenende auf dem Polizeirevier. Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes hatte ihn für einen Einbrecher gehalten und die Polizei alarmiert. Zivilpolizisten befragten zunächst Zeugen, ermittelten so den Verdächtigen und nahmen ihn vorläufig fest. Da der Mann kein Deutsch sprach, nahmen sie ihn mit aufs Revier. Erst dort konnte das Missverständnis aufgeklärt werden.
Pizzabote mit Messer bedroht und ausgeraubt
Zwei maskierte Männer haben in Hamburg-Uhlenhorst einen Pizzalieferanten überfallen und ausgeraubt. Ein Unbekannter hatte bei einem Lieferservice eine Bestellung aufgegeben, wie die Polizei mitteilte. An der angegebenen Adresse hätten die maskierten Männer den 26 Jahre alten Lieferanten abgepasst und überfallen. Mit einem gezückten Messer, so die Angaben der Polizei, sollen sie den Boten zur Herausgabe seines Bargelds gezwungen haben. Die erste Fahndung nach den Tätern blieb erfolglos.
Quellen: "Hamburger Morgenpost", "Hamburger Abendblatt", Presseportal, Deutsche Presse Agentur, Hamburger Abendblatt