
Wie realistisch sind die Innovationen aus der Netflix-Serie "Black Mirror"?
"Black Mirror" Staffel 3, Episode 1: "Abgestürzt"
Menschen werden anhand ihres Rankings auf Social Media live von ihren Mitmenschen bewertet. Anhand der verteilten Sterne können sie verschiedene Dienste und Interaktionen in Anspruch nehmen. Eine Wohnung in einem Szeneviertel kann zum Beispiel nur eine Person mit mindestens. 4,5 von 5 Sternen mieten. Deswegen sind alle darauf bedacht, ihren Score möglichst hoch zu halten und gute Bewertungen zu bekommen. Frage: Ist so ein Social-Media-Ranking für unsere Gesellschaft denkbar?
Lena Papasabbas: Für bestimmte Gruppen, wie zum Beispiel Jugendliche, ist es schon jetzt wichtig für den sozialen Status, wie viele Follower und Likes sie haben. Allerdings glauben wir beim Zukunftsinstitut, dass der Peak für die Wichtigkeit der Instagramability des eigenen Lebens bald erreicht ist. In westlichen Kulturen wird es wahrscheinlich nicht mehr viel schlimmer. Viele Menschen merken gerade kollektiv, dass ihnen die sozialen Medien gar nicht so gut tun und ziehen sich zurück.
Andererseits gibt es zum Beispiel das "Social Credit"-System in China, das schon relativ nah dran ist an der "Black Mirror"-Dystopie. Das ist zwar noch kein System, das wirklich überall implementiert ist, aber in vereinzelten Städten wie Rongcheng läuft das testweise schon jetzt. Jeder Einwohner hat zu Beginn 1000 Punkte, von denen welche abgezogen werden, wenn du zum Beispiel deinen Kredit nicht zurückzahlst, zahlungsunfähig bist oder eine Straftat begangen hast – aber auch so was wie persönliches Verhalten. Für ein Ehrenamt gibt es dann zum Beispiel Punkte extra. Wenn du über die rote Ampel gehst, werden dir Punkte abgezogen. Und das hat schon jetzt reale Folgen für die Bevölkerung. Wer ein negatives Ranking hat, kann zum Beispiel nicht bei bestimmten staatlichen Organisationen arbeiten oder nicht befördert werden; Reisebeschränkungen sind möglich. Bei einem positiven Ranking gibt es schnelleren Zugang zu Krediten und Bevorzugung bei Auslandsreisen.
Der Unterschied zur Serie ist, dass das System in China zentral gesteuert wird und die ganze Macht bei der kommunistischen Partei liegt.
Menschen werden anhand ihres Rankings auf Social Media live von ihren Mitmenschen bewertet. Anhand der verteilten Sterne können sie verschiedene Dienste und Interaktionen in Anspruch nehmen. Eine Wohnung in einem Szeneviertel kann zum Beispiel nur eine Person mit mindestens. 4,5 von 5 Sternen mieten. Deswegen sind alle darauf bedacht, ihren Score möglichst hoch zu halten und gute Bewertungen zu bekommen. Frage: Ist so ein Social-Media-Ranking für unsere Gesellschaft denkbar?
Lena Papasabbas: Für bestimmte Gruppen, wie zum Beispiel Jugendliche, ist es schon jetzt wichtig für den sozialen Status, wie viele Follower und Likes sie haben. Allerdings glauben wir beim Zukunftsinstitut, dass der Peak für die Wichtigkeit der Instagramability des eigenen Lebens bald erreicht ist. In westlichen Kulturen wird es wahrscheinlich nicht mehr viel schlimmer. Viele Menschen merken gerade kollektiv, dass ihnen die sozialen Medien gar nicht so gut tun und ziehen sich zurück.
Andererseits gibt es zum Beispiel das "Social Credit"-System in China, das schon relativ nah dran ist an der "Black Mirror"-Dystopie. Das ist zwar noch kein System, das wirklich überall implementiert ist, aber in vereinzelten Städten wie Rongcheng läuft das testweise schon jetzt. Jeder Einwohner hat zu Beginn 1000 Punkte, von denen welche abgezogen werden, wenn du zum Beispiel deinen Kredit nicht zurückzahlst, zahlungsunfähig bist oder eine Straftat begangen hast – aber auch so was wie persönliches Verhalten. Für ein Ehrenamt gibt es dann zum Beispiel Punkte extra. Wenn du über die rote Ampel gehst, werden dir Punkte abgezogen. Und das hat schon jetzt reale Folgen für die Bevölkerung. Wer ein negatives Ranking hat, kann zum Beispiel nicht bei bestimmten staatlichen Organisationen arbeiten oder nicht befördert werden; Reisebeschränkungen sind möglich. Bei einem positiven Ranking gibt es schnelleren Zugang zu Krediten und Bevorzugung bei Auslandsreisen.
Der Unterschied zur Serie ist, dass das System in China zentral gesteuert wird und die ganze Macht bei der kommunistischen Partei liegt.
© David Dettmann / Netflix