
Wie realistisch sind die Innovationen aus der Netflix-Serie "Black Mirror"?
Black Mirror Staffel 4, Episode 2: "Arkangel"
Eltern können ihrem Kind ein Implantat einpflanzen lassen, mit dem sie es orten und seine Vitalwerte checken können. Außerdem sehen sie, was das Kind gerade sieht. Es gibt sogar eine Filterfunktion, wenn das Kind etwas nicht sehen oder hören soll. Frage: Ist es möglich, mit Hilfe eines Implantats sein Kind so zu überwachen?
Lena Papasabbas: Das ist schon krasse Science-Fiction, und in der Form wird es das nie geben – vor allem aus Sicht der Neurowissenschaft nicht, mehr als aus Sicht der Technologie. Aber man kann schon heute den Standort theoretisch auch mit Ton und Video überwachen. Wenn man sich vorstellt, das Kind habe vielleicht eine Brille wie die Google Glass, könnte man sehen, was das Kind sieht. Das sensorische System kann man schon ganz gut überwachen. Aber auch Vitalwerte wie Puls kann man mit einer Smartwatch kontrollieren.
Angenommen, das Kind würde mit einer Augmented-Reality-Brille rumlaufen, könnte man einen Layer über die Realität legen, so dass es bestimmte Dinge nicht sehen kann. Es wird momentan aber auch an Smart-Lenses geforscht, die wie Kontaktlinsen eingesetzt werden können. Dagegen könnte man sich aber im Gegensatz zur Serie ganz leicht wehren, indem man die Brille absetzt oder die Linsen rausnimmt.
Ein Implantat dafür ins Gehirn zu pflanzen, stelle ich mir aber unmöglich vor. Damit bestimmte Funktionen zu unterdrücken oder zu verändern, ist generell schwierig. Man kann zwar durch physische Reize im Gehirn Erinnerungen hervorrufen, aber das funktioniert relativ ungesteuert. Da könnte man nicht einfach einen neuen Inhalt einpflanzen. Brainwashing funktioniert viel besser, in dem man einfach mit Leuten redet. Es gibt Therapeuten, die ihren Patienten eingeredet haben, sie seien als Kind sexuell missbraucht worden. So was würde mit einem eingepflanzten Chip oder ähnlichem nicht klappen. So funktioniert das Gehirn einfach nicht.
Eltern können ihrem Kind ein Implantat einpflanzen lassen, mit dem sie es orten und seine Vitalwerte checken können. Außerdem sehen sie, was das Kind gerade sieht. Es gibt sogar eine Filterfunktion, wenn das Kind etwas nicht sehen oder hören soll. Frage: Ist es möglich, mit Hilfe eines Implantats sein Kind so zu überwachen?
Lena Papasabbas: Das ist schon krasse Science-Fiction, und in der Form wird es das nie geben – vor allem aus Sicht der Neurowissenschaft nicht, mehr als aus Sicht der Technologie. Aber man kann schon heute den Standort theoretisch auch mit Ton und Video überwachen. Wenn man sich vorstellt, das Kind habe vielleicht eine Brille wie die Google Glass, könnte man sehen, was das Kind sieht. Das sensorische System kann man schon ganz gut überwachen. Aber auch Vitalwerte wie Puls kann man mit einer Smartwatch kontrollieren.
Angenommen, das Kind würde mit einer Augmented-Reality-Brille rumlaufen, könnte man einen Layer über die Realität legen, so dass es bestimmte Dinge nicht sehen kann. Es wird momentan aber auch an Smart-Lenses geforscht, die wie Kontaktlinsen eingesetzt werden können. Dagegen könnte man sich aber im Gegensatz zur Serie ganz leicht wehren, indem man die Brille absetzt oder die Linsen rausnimmt.
Ein Implantat dafür ins Gehirn zu pflanzen, stelle ich mir aber unmöglich vor. Damit bestimmte Funktionen zu unterdrücken oder zu verändern, ist generell schwierig. Man kann zwar durch physische Reize im Gehirn Erinnerungen hervorrufen, aber das funktioniert relativ ungesteuert. Da könnte man nicht einfach einen neuen Inhalt einpflanzen. Brainwashing funktioniert viel besser, in dem man einfach mit Leuten redet. Es gibt Therapeuten, die ihren Patienten eingeredet haben, sie seien als Kind sexuell missbraucht worden. So was würde mit einem eingepflanzten Chip oder ähnlichem nicht klappen. So funktioniert das Gehirn einfach nicht.
© Christos Kalohoridis / Netflix