Die 14-jährige Klima-Aktivistin Maira Kellers ist Sprecherin der "Fridays for Future" in Köln und organisiert unter anderem die Demonstrationen in der Stadt mit mehreren tausend Menschen mit. Nun wird sie in den sozialen Medien hart angegangen, weil sie in einem Interview mit der "Tagesschau" gestand, dass sie in der Schule um drei Noten schlechter geworden sei.
"Die nächste, die auf Kosten anderer lebt", schreiben Facebook-Nutzer unter dem Beitrag und sprechen von "kompletter Verblödung". Auch Antje Tillmann, finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU, schaltet sich ein. "Schade! Wir brauchen gerade gut ausgebildete, engagierte junge Menschen, um das Klima-Problem zu lösen. Auf Dauer wäre es auch für das Klima besser, sie würde Ingenieurin als arbeitslose Demonstrantin", kommentiert sie.
"Wäre das meine Tochter, ich wäre stolz"
Einige stellen sich aber auch hinter die 14-Jährige. "Wäre das meine Tochter, wäre ich stolz auf sie", schreibt eine Nutzerin. "Schule hin oder her, mir ist doch wichtiger, dass sie eine starke Persönlichkeit ist. Selbstbewusst und vor allem selbstlos an ihre Zukunft und die anderer denkt."
Maira Kellers meint: Die Medien sollten lieber über die Klimapolitik berichten als über ihre schlechten Noten. "Das Klima hat höchste Priorität und sollte über meiner schulischen Leistung stehen, weil es ja um meine Zukunft geht", sagte Kellers der "Tagesschau".
Sie nehme die schlechteren Noten "für das Richtige" in Kauf. Nachträglich zu der Berichterstattung twitterte sie:
"Ich: Organisiere seit einem Jahr Fridays for Future mit – alleine gestern waren wir 630.000 für echte Klimagerechtigkeit. GroKo: Ignoriert uns und verabschiedet sich von 1,5 Prozent. 'Tagesschau', 'Bild', etc: Berichten über MEINE nicht perfekten Schulnoten, statt über Klimapolitik."
Quellen:"Tagesschau", Twitter/Maira Kellers