Nicht tief einatmen, keine Hautstelle unbedeckt lassen und nicht zu lange draußen bleiben – mit diesen Tipps warnt der amerikanische Wetterdienst vor der Kältewelle im Westen der USA. Schon im normalen Leben leichter gesagt als getan – aber was macht man, wenn man auf der Straße lebt? Auch bei minus 24 Grad leben in Chicago unzählige Menschen in Zeltcamps oder notdürftigen Unterkünften. Mit einer großzügigen Spende rettete ein anonymer Spender 70 von ihnen vor Erfrierungen oder sogar dem möglichen Tod in der Kälte. Der Samariter, wie ihn US-Medien nennen, bezahlte Hotelzimmer für 70 Bewohner eines Zeltcamps.
Gasexplosion gefährdet Obdachlose
"Es ist wunderbar, dass es dort draußen jemanden gibt, der diesen Menschen einen warmen und sichern Platz zur Verfügung stellt", sagte Jacqueline Rachev, eine Sprecherin der Heilsarmee, der Washington Post. Die Situation im Zeltcamp in der Nähe des vielbefahrenen Dan Ryan Expressways in Chicago hatte sich in den letzten Tagen zugespitzt. Am Mittwoch explodierte dort ein Gastank, den die Bewohner nutzen, um Heizlüfter zu betreiben und sich zu wärmen. Nach der Explosion räumte die Feuerwehr das Camp und die Menschen sollten in sogenannte Wärmecenter gebracht werden, die die Stadt zur Verfügung stellt.
Aufruf bei Reddit bei dem kalten Wetter
Nach dem Anruf der Stadt begannen Jacqueline Rachev und ihr Team mit den Vorbereitungen für den Umzug. Doch wenig später kam der nächste Anruf – der bisher immer noch unbekannte Spender bot der Stadt an, Hotelzimmer für die Obdachlosen zu bezahlen. In welchem Hotel die Bewohner des Camps die Nacht verbrachten und wie lange sie dort untergebracht sind, ist bisher nicht bekannt.
Viele Chicagoer waren begeistert von der spontanen Hilfe und nahmen sich teilweise sogar ein Beispiel daran. Auf der Online-Plattform Reddit veröffentlichte beispielsweise ein User einen Post, in dem er ebenfalls anbot, einem Obdachlosen eine Nacht im Hotel zu bezahlen, schrieb: "Will cover a night in a hotel." Insgesamt lassen sich bisher etwa 30 solcher Posts auf der Plattform finden.
