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Europawahl Pop und Politik: Wer diese Songs gehört hat, geht auf jeden Fall wählen

Bilderbuch
Die österreichische Band Bilderbuch gibt ein klares Bekenntnis zu Europa ab
© Jazz Archiv/Michi Reimers/ / Picture Alliance
Europa ist keine Selbstverständlichkeit – das ist auch in der Musikszene angekommen. Vor der Europawahl stellen einige Musiker das Miteinander in den Mittelpunkt.

Pop und Politik – diese Verbindung wurde oft belächelt. Und zugegeben: Es driftet schnell ins Peinliche ab, wenn sich Musiker in ihren Songs an politischen Themen versuchen. Auch deshalb haben viele Stars das Thema lang gemieden. Das hat sich allerdings geändert: Auch in der Musikszene ist angekommen, dass politisch und gesellschaftlich gerade viel auf dem Spiel steht.

Mittlerweile äußern sich mehr Musiker in Songs und Interviews zu den Entwicklungen, es gibt Aktionen wie das #wirsindmehr-Konzert, Interpreten schließen sich zusammen, um gemeinsam Stellung zu beziehen gegen Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit und auch die zunehmende Europaskepsis. Schließlich ist auch die EU spätestens seit dem Brexit-Votum der Briten nichts mehr, was man selbstverständlich nehmen kann – das hat sich auch in der Musikszene herumgesprochen.

Vor der Europawahl stellen wir euch fünf Songs vor, die Europa feiern und gleichzeitig daran erinnern, dass auch diese Errungenschaft verteidigt werden muss. Zum Beispiel, indem man am 26. Mai wählen geht. 

Bilderbuch: "Europa 22"

Mehr als neuneinhalb Minuten lang unternimmt die Band aus Österreich eine musikalische Reise durch Europa – "einen friedvollen Friedenspfeifen-Rauch" nennt Sänger Maurice Ernst das. Dafür ließen sich Bilderbuch sich auch noch eine PR-Aktion einfallen: Auf einer speziellen Website konnte man sich einen neuen Reisepass ausstellen lassen, auf dem nicht mehr Deutschland, Österreich oder Italien steht, sondern mit dem man Teil der "European Family" wird. Hat geklappt: Unter anderem beteiligten sich daran auch Jan Böhmermann, Katharina Barley und Martin Schulz.  

LUEAM: "Mehr als Europa"

LUEAM, ehemaliger Sänger der Band Findus, schlägt den Bogen sogar noch größer. Vor der Wahl hat er den Song "Mehr als Europa" veröffentlicht - ein durchaus auch kritisches Statement: Europa sei für ihn "unterm Strich nichts anderes als eine Nationalflagge auf seiner Brust zu tragen oder sich auf einen nationalen Ausweis zu beziehen", sagt er NEON. Sein Wunsch: "Lasst uns gemeinsam in Europa wählen, aber lasst uns gemeinsam und umso entschlossener von mehr träumen, mehr fordern und uns nicht bloß auf eine 'erweiterte Nationalität' beschränken."

A4E: "Friends Will Be Friends"

Die EU – ein Zusammenschluss von befreundeten Nationen? Den Eindruck hatte man in den vergangenen Jahren zumindest auf politischer Ebene nicht immer. Die Alliance4Europa will aber genau dieses Gefühl wieder heraufbeschwören: Freundschaft zwischen Menschen aus Ländern, die vor einigen Jahrzehnten noch miteinander verfeindet waren. Dafür haben sich 30 Interpreten aus 28 EU-Staaten – für Deutschland ist die Soul-Sängerin Oceana dabei – zusammengefunden und den Queen-Klassiker "Friends Will Be Friends" neu aufgelegt. Ihr Appell für die Europawahl: "Wählt die Freundschaft!"

Michael Rice: "Bigger Than Us"

Die Briten und Europa – das ist eine sehr komplizierte Angelegenheit. Schon immer, aber gerade jetzt besonders. So wäre eigentlich "Should I Stay Or Should I Go" der passende Song, um das Brexit-Durcheinander in einen Satz zu fassen. Doch auch der britische Beitrag zum Eurovision Song Contest barg eine politische Botschaft. Zumindest wurde "Bigger Than Us" auf der Insel von vielen als "Remain"-Hymne verstanden: Europa ist größer als wir und deshalb so wichtig. Dass der 21-jährige Michael Rice damit in Tel Aviv auf dem letzten Platz landete, ist aber hoffentlich kein schlechtes Omen für die EU.

Herbert Grönemeyer: "Ode an die Freude"

Das Lied, das Herbert Grönemeyer hier zum Besten gibt, ist nicht für diese Wahl geschrieben, es ist sogar uralt: 1824 wurde die "Ode an die Freude" von Ludwig van Beethoven vertont. Damals war das Europa der heutigen Zeit nicht im Ansatz denkbar. Aber natürlich darf diese Liste nicht ohne die Europahymne zu Ende gehen. Und natürlich können wir uns Grönemeyers Appell nur anschließen: Am 26. Mai wählen gehen!

Helga Feldner-Busztin

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