Mehr registrierte Fälle als im Jahr zuvor wurden 2024 demnach hingegen bei Kokain und Crack mit einem Anstieg von 4,8 Prozent (38.671 Fälle), bei Methamphetamin mit plus sechs Prozent (11.070 Fälle) und bei LSD mit plus 32,6 Prozent (1073 Fälle) registriert.
Das Gesetz zur Teillegalisierung von Cannabis war am 1. April 2024 in Kraft getreten. Besitz und kontrollierter Anbau zum privaten Gebrauch sind seither erlaubt, allerdings mit Einschränkungen. In den derzeitigen Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD ist das Thema strittig. Vor allem die CSU dringt auf eine strikte Antidrogenpolitik.
Der Verhandlungsführer der CDU für "Innen und Recht", Günter Krings, sagte der "Welt": "Als Union werden wir alles daransetzen, die negativen Auswirkungen der Cannabislegalisierung betreffend Genusscannabis zu stoppen, Drogenkriminalität zu bekämpfen und den Jugendschutz wieder zu stärken." Das Ziel des Gesetzes sei klar verfehlt worden, kritisierte Krings. "Die Legalisierung kurbelt lediglich den Schwarzmarkt und die organisierte Kriminalität an."
Weil es deutlich weniger Cannabis-Fälle gibt, nahm im vergangenen Jahr laut "Welt" auch die Gesamtzahl der Straftaten in Deutschland um 1,7 Prozent auf 5,837 Millionen ab. Am Mittwoch will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2024 vorstellen, gemeinsam mit dem Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, und Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), der derzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist.
Die Statistik sieht laut "Welt" bei Kokain und Crack deren "hohe Verfügbarkeit" in Deutschland und Europa als Grund für die Zunahme. Kokain habe sich längst in allen Gesellschaftsschichten als "Lifestyledroge" etabliert.