Besorgte Nachbarn überführen unbeabsichtigt Drogenhändler in Frankfurt am Main

Cannabis
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Um das Wohl eines Nachbarn besorgte Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Frankfurt am Main haben diesen unbeabsichtigt des mutmaßlichen Drogenhandels überführt. Wie die Polizei in der hessischen Stadt am Mittwoch mitteilte, bemerkten sie Blutspuren vor der Wohnungstür des 41-Jährigen und riefen die Beamten, nachdem dieser nicht auf Klingeln und Klopfen reagierte. Polizisten ließen die Tür von der Feuerwehr öffnen, weil sie einen Notfall nicht ausschließen konnten.

In der Wohnung bemerkten sie Cannabisgeruch und typische Utensilien für den Drogenverkauf, während von dem Bewohner zunächst jede Spur fehlte. Nach Einschaltung der Staatsanwaltschaft ordnete eine Richterin eine sofortige Durchsuchung an. Dabei stießen die Beamten unter anderem auf mehr als ein Kilogramm Marihuana, Haschisch und weitere rauschgiftverdächtigen Substanzen sowie mehrere Mobiltelefone.

Der Vorfall ereignete sich am Dienstag. Noch während der Durchsuchung erschien laut Polizei der Mieter. Er kam aus einem Krankenhaus, wo er sich wegen einer blutenden Verletzung behandeln ließ. Nach eigenen Angaben war er in der Nacht zuvor von zwei Unbekannten attackiert worden, die in seine Wohnung eindringen wollten. Zum Vorwurf des Drogenbesitzes und -handels machte der Mann demnach keine Angaben.

Der Verdächtige musste die Beamten zur Wache begleiten, durfte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber wieder gehen. Die Polizei fertigte Strafanzeigen gegen ihn. Zugleich nahm sie Ermittlungen wegen des Verdachts gefährlicher Körperverletzung zu seinem Nachteil auf.

AFP