Am späten Abend des 8. Mai 2017 kreuzten sich im Frankfurter Westend die Lebenswege von drei Männern, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: ein Prominenter mit Hund, ein verzweifelter junger Vater aus dem Baltikum und ein argloser Rentner. Zufall, Schicksal, Glück und Pech (je nach Sichtweise) fügten sich an jenen Abend wie eine seltene Sternenformation, eine Minute früher oder später, und alles wäre sehr wahrscheinlich ganz anders verlaufen – und mit Sicherheit nicht zum Thema in den Medien geworden. "Er war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort: Eintracht Frankfurts Co-Trainer Robert Kovač hat einen Dieb verfolgt – und geschnappt", las sich mehr oder minder gleichlautend auf den Onlineportalen von "FAZ", "Spiegel" und "Süddeutscher Zeitung". Früherer Fußball-Profi stellt Gangster, ringt ihn nieder und übergibt ihn der Polizei – eine irre Geschichte, die die "Frankfurter Rundschau" etwas später so einordnete: "Robert Kovač und Thomas M. spielen in unterschiedlichen Ligen. Und wäre das Leben ein regulärer Spielbetrieb, so wären sie nie aneinandergeraten. Aber das Leben hat seine eigenen Gesetze."
In diesem besonderen Fall sogar Murphy’s Law, also jenes Gesetz, wonach alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird. Aber der Reihe nach.