Der Schaltkasten war am Freitagabend bei Lehrte im Großraum Hannover in Brand geraten und sorgte seitdem für Behinderungen im Fernverkehr in Richtung Berlin und Magdeburg. Dem Polizeisprecher zufolge gingen die Ermittler von einem "Fremdverschulden" aus. Die Deutsche Bahn sprach von "Vandalismusschäden".
Nach Unternehmensangaben fuhren Fernzüge auf der wichtigen Ost-West-Strecke zwischen Hannover und Berlin ab Montagnachmittag wieder ohne Verspätung oder Umleitung. Einzelne Verbindungen fielen aber nach wie vor aus, zudem wurden weiterhin IC-Züge von Hamburg in Richtung Magdeburg umgeleitet. Demnach waren bisher schon mehr als 250 Züge verspätet und zehntausende Fahrgäste betroffen.
Bundesweit hatte es in den vergangenen Wochen wiederholt Brandanschläge auf die Infrastruktur gegeben, zu denen sich anschließend im Internet mutmaßliche Linksextremisten bekannten. Im August sorgte ein absichtlich gelegter Brand an Signalkabeln der Bahn bei Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen für erhebliche Störungen. In der vergangenen Woche kappte ein mutmaßlicher Brandanschlag auf Strommasten in Berlin tagelang die Energieversorgung zehntausender Menschen.
Laut Polizei brannte bei Lehrte ein Schalt- und Sicherungskasten. Es kam zu einer Störung in der Leit- und Sicherungstechnik, bei einer Kontrolle wurden die verschmorten Kabel entdeckt. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen wegen des Verdachts schwerer vorsätzlicher Brandstiftung auf und bat um Zeugenhinweise.
Die Bahn erklärte, die Reparaturarbeiten würden voraussichtlich bis in den Montagnachmittag dauern. Ein Entstörungsteam arbeite "mit Hochdruck" daran.