Bei Demonstrationen rund um den Flughafen sei es zu "Vandalismus und Zusammenstößen gekommen", erklärte die libanesische Armee. Dabei seien "Angehörige der Streitkräfte angegriffen und Fahrzeuge attackiert" worden. Die Armee werde hart durchgreifen, "um jegliche Verletzung der öffentlichen Ordnung zu unterbinden und Unruhestifter festzunehmen".
Die Unifil forderte eine umfassende Untersuchung des Vorfalls. Angriffe auf Blauhelm-Soldaten seien eine klare Verletzung internationalen Rechts "und können Kriegsverbrechen gleichkommen", erklärte die UN-Truppe. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, sprach von einer "inakzeptablen" Gewalttat.
Der libanesische Regierungschef Nawaf Salam verurteilte in einem Gespräch mit Hennis-Plasschaert und Unifil-Kommandeur Aroldo Lazaro den "kriminellen Angriff" auf das Schärfste. Auch Präsident Aoun verurteilte den Angriff und kündigte eine Bestrafung der Angreifer an. "Die Sicherheitskräfte werden gegenüber keiner Partei Nachsicht üben, die versucht, die Stabilität und den inneren Frieden zu stören", erklärte der libanesische Präsident.
Das libanesische Innenministerium berief eine Krisensitzung ein. Innenminister Ahmad Al-Hajjar erklärte, er habe zwei verletzte Unifil-Soldaten im Krankenhaus besucht.
Hisbollah-Anhänger hatten seit zwei Tagen die Zufahrtsstraße zum Flughafen von Beirut blockiert. Damit reagierten sie darauf, dass zwei iranischen Maschinen die Landeerlaubnis verweigert worden war. Israel hatte der Hisbollah mehrfach vorgeworfen, den Airport von Beirut zur Einfuhr von Waffen aus dem Iran zu nutzen.
Die vom Iran finanzierte Hisbollah hatte sich zwischen September und November vergangenen Jahres heftige Gefechte mit Israel geliefert. Die pro-iranische Miliz ging stark geschwächt aus der Konfrontation hervor, große Teilung ihrer Führungsspitze sind tot. Nach dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad fehlt der Hisbollah zudem ein wichtiger Unterstützer in der Region.