In den Jahren der Corona-Pandemie hatte es über Silvester keine Sondererlaubnis für den Verkauf von Feuerwerk gegeben, die Importe waren deshalb in den Jahren 2021 und 2022 eingebrochen. Ab 2023 erholten sie sich wieder. Im vergangenen Jahr übertrafen sie erstmals das Vor-Corona-Niveau - und dürften in diesem Jahr weiter steigen.
Der massive Anstieg über die ersten drei Quartale geht nach Angaben des Branchenverbandes allerdings auch auf deutlich frühere Lieferungen aus China zurück, wo fast alles Feuerwerk herkommt. 2024 seien viele Lieferungen erst im vierten Quartal angekommen. "Das bedeutet, dass die Importzahlen im noch ausstehenden vierten Quartal 2025 niedriger ausfallen dürften, als im Vorjahr", erklärte der Bundesverband Pyrotechnik. "Dennoch zeigen die Zahlen klar, dass die erwartete Nachfrage und damit die importierte Menge deutlich über dem Vorjahr liegen wird."
Der Verband sieht ein "anhaltend gestiegenes Interesse" am Silvesterfeuerwerk. Bereits im vergangenen Jahr hätten die Händler die hohe Nachfrage nicht überall bedienen können und in einer aktuellen Umfrage unter Mitgliedsunternehmen hätten "nahezu alle von einer deutlichen Nachfragesteigerung" berichtet.
Dazu beitragen könnte auch die seit der Corona-Pandemie jährlich geführte "Verbotsdebatte", erklärte der Verband weiter. Empirisch sei das schwer zu belegen, "wir können aber nicht ausschließen, dass viele Menschen ihren Wunsch nach einem farbenfrohen Jahreswechsel vor diesem Hintergrund bewusster ausleben".
Vertreter von Polizei und Feuerwehr sowie etwa die Bundesärztekammer und Umwelt- und Tierschützer sprechen sich seit Jahren gegen den freien Verkauf von Feuerwerkskörpern für die Feiern zum Jahreswechsel aus. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kündigte am Dienstag eine Protestaktion für ein Böllerverbot anlässlich der Innenministerkonferenz am 2. Dezember an. Einem breiten Bündnis, das sich gegen privates Silvesterfeuerwerk einsetzt, seien inzwischen 55 Organisationen beigetreten, zuletzt das Kinderhilfswerk.
"Die Niederlande haben private Böller und Raketen verboten - ein Schritt, der jedes Jahr tausende Verletzungen verhindert, Tiere vor massivem Stress und Panik schützt, Einsatzkräfte entlastet und Städte von erheblichen Feinstaubbelastungen befreit", erklärte die DUH. "In Deutschland hingegen haben weder Bund noch Länder bisher wirksame Regeln für die kommende Silvesternacht geschaffen."