Freigelassener belarussischer Friedensnobelpreisträger Bjaljazki: "Kampf geht weiter"

Ales Bjaljazki
Ales Bjaljazki
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Der freigelassene belarussische Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki will sich weiter für die Freiheit politischer Gefangener und die Bürgerrechte einsetzen. "Unser Kampf geht weiter", sagte der 63-jährige Gründer der Menschenrechtsorganisation Wjasna am Samstag nach seiner Freilassung dem Oppositionssender Belsat in Vilnius. Den an ihn 2022 verliehenen Nobelpreis nannte er eine "Anerkennung unserer Arbeit, unserer noch nicht verwirklichten Bestrebungen". "Deshalb geht der Kampf weiter."

Ähnlich äußerte sich nur wenige Stunden nach ihrer Freilassung die prominente belarussische Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa. "Ich denke an all jene, die noch nicht frei sind", sagte sie in einem Videointerview mit einer ukrainischen Regierungsbehörde. "Ich sehne den Moment herbei, in dem wir uns alle wiedersehen und umarmen können", fügte die 43-jährige hinzu, die zu den bekanntesten Oppositionellen in Belarus gehört. 

Kolesnikowa und Bjaljazki waren am Samstag zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in Belarus freigelassen worden. Der autokratisch regierende Staatschef Alexander Lukaschenko, ein treuer Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Dazu zählt laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna neben Kolesnikowa und Bjaljazki auch der Oppositionelle Viktor Babariko. 

Die Freilassung der Gefangenen erfolgte auf Vermittlung der USA, ihr war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen gegen Belarus vorausgegangen. 

Laut Wjasna wurden 114 Freigelassene in die Ukraine gebracht, darunter Kolesnikowa. Andere wie Bjaljazki würden in der litauischen Hauptstadt Vilnius erwartet.

Das Nobel-Komitee in Oslo äußerte sich nach der Freilassung Bjaljazkis "äußerst erleichtert und erfreut". Bjaljazkis Freiheit sei "ein überaus willkommener und lang ersehnter Moment", erklärte Nobel-Komitee-Chef Jörgen Watne Frydnes. Zugleich pochte er auf die Freilassung aller weiterhin in Belarus inhaftierten 1200 politischen Gefangenen. "Ihre fortgesetzte Inhaftierung verdeutlicht die anhaltende, systematische Repression im Land", erklärte er.

Bjaljazki war im März 2023 wegen angeblicher Finanzdelikte zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte 1996 hatte Wjasna gegründet, sie ist die bekannteste Bürger- und Menschenrechtsgruppe des Landes.

Kolesnikowa hatte an der Seite der im Exil lebenden belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja die Massenproteste gegen Lukaschenko im Jahr 2020 mit angeführt. Als eine der wenigen führenden belarussischen Oppositionellen entschied sie sich gegen die Flucht ins Exil. 2020 wurde sie inhaftiert, immer wieder gab es monatelang kein Lebenszeichen von ihr.

AFP

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