Ist Vegemite ein Menschenrecht? Ein australischer Häftling behauptet genau das und fordert daher, dass ihm der beliebte Brotaufstrich aus Hefeextrakt auch im Gefängnis angeboten wird. Der verurteilte Mörder Andre McKechnie hat den Bundesstaat Victoria verklagt und argumentiert, es sei Teil seiner Kultur und damit sein "Menschenrecht", als Australier Vegemite zu essen. In der Menschenrechtserklärung des Bundesstaates ist verankert, dass es niemandem vorenthalten werden dürfe, seine Kultur zu leben.
Vegemite wurde 2006 in den Gefängnissen von Victoria verboten, aus Sorge, dass sich die Insassen daraus einen als "Prunu" oder auch "Hooch" bekannten und berüchtigten Alkohol brauen. Zudem könnte die intensiv riechende und klebrige Paste dazu genutzt werden, Spürhunde auf der Suche nach verbotenen Substanzen abzulenken.
Vegemite wurde erstmals 1923 in Melbourne zusammengerührt, als Ersatz für das knapp gewordene britische Original Marmite. Es genießt in Australien Kultstatus.
In Schweden hingegen wurde Vegemite 2018 ins "Museum für ekeliges Essen" aufgenommen - neben Affenhirn, Käse mit Maden und der schwedischen Spezialität Surströmming - in Dosen fermentiertem Hering.