Der in Frankreich als "Ausbrecherkönig" bekannte Ex-Häftling Antonio Ferrara war am Vortag gemeinsam mit acht weiteren Verdächtigen im belgischen Eupen nahe der Grenze zu Deutschland festgenommen worden. Die Ermittler stießen bei Durchsuchungen auf ein Waffenarsenal mit sechs Sturmgewehren, sechs Handfeuerwaffen, Granaten, Sprengstoff und Uniformen.
Eine "internationale Bande erfahrener und entschlossener Krimineller" habe den bewaffneten Raubüberfall geplant, betonte der Staatsanwalt. Zu den Verdächtigen zählten mehrere bekannte Figuren des organisierten Verbrechens. Bei der Festnahme war es zu einer Verfolgungsjagd mit mehreren Autos gekommen. Ein Polizist und einer der Verdächtigen wurden dabei verletzt.
Der aus Italien stammende Ferrara war in Frankreich wegen mehrerer Raubüberfälle mehrfach zu Haftstrafen verurteilt worden. Zwei Mal gelangen ihm Ausbrüche aus dem Gefängnis, der jüngste erinnerte an das Szenario eines Actionfilms: 2003 befreite ihn ein zehnköpfiges Kommando mit Raketenwerfern aus einem Gefängnis im Großraum Paris. Ferrara hatte selbst die Gitter seiner Zelle gesprengt. Während er floh, hielten seine Komplizen die Wachtürme unter Beschuss.
Vier Monate später wurde Ferrara in einem Pariser Café gefasst. Nach einer ersten Flucht aus der Haft 1998 hatte es vier Jahre gedauert, bis er wieder gefasst wurde. Seit 2022 war er nach Verbüßung seiner Haftstrafe wieder auf freiem Fuß.