In Niedersachsen hat die mit Spannung erwartete Landtagswahl begonnen. Bis 10.00 Uhr am Vormittag gaben knapp 5,4 Prozent der rund 6,1 Millionen Wahlberechtigte zwischen Nordsee und Harz ihre Stimme ab, wie das Büro der Landeswahlleiterin auf Anfrage mitteilte. Bei der Landtagswahl 2008 hatten demnach knapp 5,7 Prozent bereits in den ersten beiden Stunden nach Öffnung der Wahllokale gewählt.
Bei der Niedersachsen-Wahl wird den Umfragen zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den politischen Lagern Schwarz-Gelb und Rot-Grün erwartet. Sowohl die bisherigen Koalitionspartner CDU und FDP als auch SPD und Grüne kamen zuletzt auf jeweils etwa 45 Prozent. Die Wahl gilt auch als ein wichtiger Stimmungstest für die Bundestagswahl im Herbst.
In Niedersachsen regiert seit zehn Jahren eine schwarz-gelbe Koalition, die seit 2010 von Ministerpräsident David McAllister (CDU) angeführt wird. McAllister will das Bündnis mit den Liberalen fortsetzen. Die FDP erholte sich in den Umfragen zuletzt nach einer Schwächephase und lag bei der wichtigen Schwelle von fünf Prozent, die zum Einzug in den Landtag berechtigt. Die CDU erreichte zuletzt in den Umfragen Stimmanteile von um die 40 Prozent.
SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil, dessen Partei von den Demoskopen bei etwa 33 Prozent gesehen wurde, strebt eine Koalition mit den Grünen an. Diese lagen in den Umfragen bei rund 13 Prozent. Die Linkspartei kam in den meisten Befragungen auf drei Prozent und würde den Sprung ins Parlament damit ebenso verpassen wie die Piraten mit zuletzt ebenfalls drei Prozent.
Bei der Landtagswahl 2008 hatten die Christdemokraten 42,5 Prozent erreicht, die FDP kam auf 8,2 Prozent. Die SPD erzielte vor fünf Jahren 30,3 Prozent, auf die Grünen entfielen 8,0 Prozent und auf die Linke 7,1 Prozent. Die Piratenpartei war damals nicht angetreten.