Er habe sich stets für offene Märkte und fairen Wettbewerb eingesetzt, führte Merz aus. Doch spätestens mit den von den USA verhängten Zöllen hätten sich die Gegebenheiten geändert. Die Zeiten offener Märkte und fairen Handels "sind leider vorbei. Deswegen müssen wir unsere Märkte schützen. Deswegen müssen wir unsere Hersteller schützen."
Bei protektionistischen Maßnahmen wie der Bevorzugung eigener Unternehmen, die in Europa zum Beispiel von Frankreich häufig vorgeschlagen wurden, hatte sich die Bundesregierung lange skeptisch gezeigt. Mit Blick auf die Krise in der Stahlindustrie forderte Merz nun jedoch, heimischen Unternehmen "eine entsprechende Präferenz" zu ermöglichen, wenn sie in Europa produzierten Stahl verwenden.
Merz hatte Vertreter von Industrieunternehmen, Gewerkschafter sowie eine Reihe von Ministerpräsidenten der Bundesländer im Kanzleramt empfangen. Die deutsche Stahlindustrie leidet unter billiger Konkurrenz vor allem aus Asien. Die Zölle von US-Präsident Donald Trump erschweren zudem den Export. Zugleich ist die Umstellung der höchst energieintensiven Stahlproduktion auf grüne Energie sehr teuer.