Milei äußerte sich beim Treffen der südamerikanischen Mercosur-Staaten im südbrasilianischen Foz do Iguaçu. "Die grausame und unmenschliche Diktatur des Drogenterroristen Nicolás Maduro wirft einen dunklen Schatten auf unsere Region", sagte der ultraliberale argentinische Präsident weiter. Er warnte davor, dass "diese Gefahr und diese Schande" auf dem lateinamerikanischen Kontinent "nicht weiter bestehen" dürften. "Sonst werden sie uns alle mit sich reißen."
Die USA brachten in den vergangenen Monaten mehrere Kriegsschiffe und den größten Flugzeugträger der Welt vor der Küste Venezuelas in Stellung und greifen seit September immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden bereits mehr als 100 Menschen getötet. Kritiker stufen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und als völkerrechtswidrig ein.
Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Maduro vermutet hinter dem US-Vorgehen hingegen Pläne zu seinem Sturz. Trump schloss am Donnerstag in einem Interview mit NBC News die Möglichkeit eines Krieges mit Venezuela nicht aus.
Brasiliens linksgerichteter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva warnte am Samstag vor den Folgen eines solchen Krieges. "Vier Jahrzehnte nach dem Falklandkrieg ist der südamerikanische Kontinent erneut von der militärischen Präsenz einer ausländischen Macht ausgesetzt", sagte Lula beim Mercosur-Gipfel, wobei er sich auf den Konflikt zwischen Großbritannien und Argentinien um umstrittene Inseln im Südatlantik im Jahr 1982 bezog.
Lula, der sich ebenso wie seine mexikanische Kollegin Claudia Sheinbaum zuletzt als Vermittler in dem Konflikt zwischen den USA und Venezuela angeboten hatte, warnte vor einer "bewaffneten Intervention in Venezuela". Dies wäre "eine humanitäre Katastrophe für die Hemisphäre und ein gefährlicher Präzedenzfall für die Welt", sagte er.