Die Verhandlungen zwischen den 27 Mitgliedsländern hatten in diesem Jahr besonders lange gedauert. Nach zwei Verhandlungstagen war eine Nachtsitzung bis in die frühen Morgenstunden des Samstags nötig.
Der Makrelenfang im Nordatlantik war einer der am stärksten umstrittenen Punkte der Verhandlungen. Hintergrund ist der drastische Rückgang der dortigen Makrelenbestände. Wissenschaftler warnen, dass sich die Population in einem kritischen Zustand befindet, in dem ihre Fortpflanzung nicht mehr gesichert ist.
Die EU wirft vor diesem Hintergrund insbesondere dem nicht zur EU gehörenden Norwegen vor, die wissenschaftlichen Empfehlungen zu ignorieren und zu große Mengen zu fischen. Wie die EU-Kommission mitteilte, laufen zum Makrelenfang die Gespräche mit den Nicht-EU-Atlantik-Anrainern Norwegen, Island, Färöer-Inseln und Großbritannien weiter.
Erstmals seit rund 40 Jahren konnte sich zudem Irland nicht auf die sogenannten "Haager Präferenzen" berufen, die dem Land für bestimmte Fischarten höhere Fangquoten sichern. Deutschland organisierte gemeinsam mit Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Polen eine Sperrminorität gegen deren Anwendung.
Für Fischarten, deren Bestände sich zuletzt erholt hatten, beschlossen die EU-Minister Erhöhungen: So darf im kommenden Jahr im Golf von Biskaya eine um 54 Prozent größere Menge an Kaisergranaten (Langustinen) gefangen werden.