Nach Amoklauf in Newtown beginnt wieder Schulalltag

Alles sollte möglichst normal sein: Knapp drei Wochen nach dem Amoklauf in einer Grundschule von Newtown im US-Bundesstaat Connecticut hat für die überlebenden Kinder und Lehrkräfte nun wieder der Schulalltag begonnen.

Alles sollte möglichst normal sein: Knapp drei Wochen nach dem Amoklauf in einer Grundschule von Newtown im US-Bundesstaat Connecticut hat für die überlebenden Kinder und Lehrkräfte nun wieder der Schulalltag begonnen. Rund um das neue Gebäude in der Nachbargemeinde Monroe herrschten jedoch strikte Sicherheitsvorkehrungen und massiver Polizeischutz.

Der Unterricht fand in einem stillgelegten Unterrichtsgebäude der Nachbargemeinde Monroe statt, das modernisiert und der alten Schule nachempfunden wurde. Selbst die Bilder und Malkreiden wurden von der Sandy-Hook-Schule in das etwa zehn Kilometer entfernte neue Gebäude gebracht, damit sich die Kinder dort heimisch fühlen konnten.

Die Wände des neuen Schulgebäudes waren mit Schneeflocken aus Papier geschmückt, die zahlreiche Schulen "aus aller Welt" geschickt hatten, wie die zuständige Schulbehörde mitteilte. Willkommensschilder und grüne Schleifen sowie grüne und weiße Luftballons in den Farben der Sandy-Hook-Schule flankierten den Schulweg der rund 500 fünf- bis zehnjährigen Kinder.

Der erste Schultag fand unter strikten Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Polizei hielt alle Autos im Bereich der Schule an und kontrollierte die Identität der Fahrer. Sicherheitskräfte hielten Pressevertreter auf Abstand, um den Rummel um den ersten Schultag nach der Katastrophe zu dämpfen.

"Wir wollen einen normalen Tag und das tun, was gut für die Kinder ist", hatte die Chefin der regionalen Schulbehörde, Janet Robinson, am Mittwoch angekündigt. Wichtig sei, dass die Schüler ihre "Routine" wiederfänden. Keith White, Sprecher der Polizei von Monroe betonte, die neue Schule sei nun wahrscheinlich "die sicherste der Vereinigten Staaten".

Bereits am Mittwoch konnten Schüler und Eltern das über den Jahreswechsel hergerichtete neue Gebäude besuchen. Auch am Donnerstag waren die Eltern dort willkommen. Einige Kinder kamen aber auch am ersten Tag bereits wieder mit dem Schulbus. "Ich bin noch nicht sicher, ob ich bereit bin, die Kinder wieder zurückfahren zu lassen", sagte allerdings eine Mutter vor Ort dem TV-Sender CNN.

Der 20-jährige Amokschütze Adam Lanza hatte am 14. Dezember 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren sowie sechs Frauen und schließlich sich selbst erschossen. Zuvor hatte er zu Hause seine Mutter getötet. Am Wochenende wurde er von seinem Vater in aller Stille bestattet.

Der Amoklauf im Bundesstaat Connecticut löste in den USA eine heftige Debatte über die Waffengesetze aus. Präsident Barack Obama, der den 14. Dezember als den schwärzesten Tag seiner Amtszeit bezeichnete, kündigte zum Jahreswechsel an, dass er sich für eine Verschärfung der Waffengesetze einsetzen werde.

AFP
AFP