"Ein Unfall - und das bestätigen Wildtier-Expertinnen und -Experten - hätte Lebensgefahr für alle Beteiligten bedeutet", erklärte die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger zur Entscheidung für die Betäubung. Diese sei mit Unterstützung von Wildtier-Experten erfolgt.
Die mit den Einsatzkräften vor Ort in Verbindung stehende Expertin Claudia Bieber von der Universität für Veterinärmedizin in Wien sagte der Nachrichtenagentur APA, die Betäubung des Elches mit einem Gewehr habe "gut geklappt." Danach sei Emil mit Wärmebildkamera und Drohnen verfolgt worden, um ihn nach Einsetzen der Betäubung zu finden, berichtete Bieber. "Dann wurden ihm Infusionen verabreicht, seine Sauerstoffsättigung gemessen, Blut- und Urinproben genommen."
Der Elch wurde von Feuerwehrleuten vorsichtig in einen mit Stroh ausgelegten Transportanhänger gehievt, wo er bald wieder zu sich kam und leicht sediert an den Rand des Böhmerwalds gebracht wurde. Nahe dem tschechischen Nationalpark Sumava, wo es eine Elch-Population gibt, wurde der Bulle schließlich in die Freiheit entlassen. Seine künftigen Bewegungen sollen mit Hilfe einer Ohrmarke mit GPS-Sender verfolgt werden.
Elche verirren sich selten nach Österreich, entsprechend groß war das Interesse an Emil seit seinem Auftauchen vor gut einem Monat. Seine Tour durchs Land wurde täglich von den Medien dokumentiert, die Behörden richteten eine "Soko Elch" ein, in Online-Netzwerken bildeten sich Fangruppen.