Gandhi war damals nach London gereist, um mit der britischen Regierung über die Zukunft Indiens zu verhandeln. Leighton, die vor allem für ihre Holzstiche bekannt ist, gehörte damals der linksgerichteten Londoner Künstlerszene an und wurde von ihrem Lebensgefährten, dem Journalisten Henry Noel Brailsford, mit Gandhi bekannt gemacht.
Ihr Ölgemälde zeige Gandhi "auf dem Höhepunkt seiner Macht", sagte der Großneffe der Künstlerin, Caspar Leighton, vor der Auktion. Es wurde im November 1931 in London ausgestellt und dann erst wieder 1978 bei einer Ausstellung der Künstlerin in Boston.
Es war bisher immer in Familienbesetz: Nach Clare Leightons Tod erbte der Vater ihres Großneffen das Bild und danach er selbst. Neben der Familiengeschichte erzähle das Bild aber eine "noch viel größere Geschichte", sagte Caspar Leighton vor der Auktion. Er habe den Wunsch, es mehr Menschen zugänglich zu machen. "Vielleicht sollte es nach Indien zurückkehren – vielleicht ist das seine wahre Heimat."
Gandhi hatte die gewaltlose Kampagne gegen die britische Kolonialherrschaft angeführt, die 1947 zur Unabhängigkeit Indiens führte. 1948 wurde er von einem Hindu-Extremisten erschossen.