Steinmeier reist mit Israels Präsident Herzog nach Jerusalem

Herzog (l.) in Steinmeier in Berlin
Herzog (l.) in Steinmeier in Berlin
© AFP
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der israelische Präsident Isaac Herzog setzen am Dienstag ihr gemeinsames Programm zum 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen in Israel fort. Am Morgen brachen beide Staatsoberhäupter in Begleitung ihrer Ehefrauen vom Flughafen Berlin aus nach Israel auf. In Jerusalem steht unter anderem ein Gespräch mit Intellektuellen über die aktuelle Lage im Land auf dem Programm. Am Nachmittag trifft Steinmeier Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Am Montag hatten Herzog und Steinmeier in Berlin die engen Beziehungen gewürdigt, die nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen am 12. Mai 1965 zwischen Deutschland und Israel entstanden sind. Steinmeier sprach von einem "politischen Wunder", Herzog bedankte sich für die verlässliche Unterstützung Deutschlands für sein Land. Mit dem ungewöhnlichen Doppelbesuch in beiden Ländern wollen die Präsidenten die enge Freundschaft hervorheben.

Begangen wurde der Jahrestag unter dem Eindruck der gewaltsamen Eskalation im Nahen Osten. Bei einem Abendessen am Montagabend im Berliner Schloss Bellevue hatte Steinmeier seine Sorge geäußert über den Weg, den Israel nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober 2023 eingeschlagen hat. 

Er äußerte Verständnis für Israels Selbstverteidigung, mahnte aber die Einhaltung internationaler Regeln beim Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an. "Die Feinde Israels halten sich nicht an Regeln, aber wir müssen es tun", sagte Steinmeier weiter. "Als Demokratien und Rechtsstaaten dürfen wir nicht hinwegsehen über das sich auftürmende Leid unter der Zivilbevölkerung Gazas, über hungernde Kinder und verzweifelte Mütter", sagte Steinmeier.

AFP