Reichinnek kritisierte außerdem, dass verschiedenen Untersuchungen zufolge 300.000 bis 400.000 Kitaplätze in Deutschland fehlten. Das sei ein "Skandal". Gerade Kinder aus Haushalten mit wenig Geld würden massiv benachteiligt. "Und wir müssen genau an dem Punkt ansetzen, wenn wir an der Frage der Bildungsgerechtigkeit etwas ändern wollen".
Sie verwies darauf, dass Eltern im Winter mit vielen Infektionen jeden Morgen "panisch" aufs Handy schauten, ob die Kita überhaupt geöffnet sei. Sie müssten sonst ihren ganzen Tag umstrukturieren. Studien zeigten, dass eine gute Kinderbetreuung 1,2 Milliarden Arbeitsstunden brächte, sagte Reichinnek weiter. Viele Eltern, die in Teilzeit arbeiteten, würden gern in Vollzeit oder vollzeitnah arbeiten.
Fachkräfte stünden "kurz vor dem Burnout", da sie "einfach mit diesem Druck, mit diesem Stress nicht klarkommen, weil sie ständig ihren eigenen pädagogischen Ansprüchen nicht genügen können". Es könne viel verändert werden, wenn das Thema "endlich mal" zum zentralen Thema gemacht würde.