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Nawalny meldet sich aus arktischem Straflager: "Bin guten Mutes"
STORY: Wochenlang hatten Unterstützer von Alexej Nawalny über den Aufenthaltsort des Kreml-Kritikers gerätselt, nun gibt es wieder ein Lebenszeichen. Der 47-Jährige befinde sich in einer Strafkolonie im arktischen Norden Russlands, teilte seine Sprecherin Kira Jarmysch am Montag mit. Das als "Polarwolf" bekannte Straflager liegt knapp 2000 Kilometer von Moskau entfernt und gilt als eines der härtesten Gefängnisse Russlands. "Sie schaffen für ihn immer besondere Bedingungen und die haben nichts mit dem Gesetz zu tun. Wir haben also keine Illusionen. Wir wissen mit Sicherheit, dass seine Bedingungen in dieser neuen Kolonie noch schlechter sein werden als zuvor. Aber die Sache ist die, dass diese Kolonie sehr weit entfernt und schlecht zu erreichen ist, für die Anwälte wird es sehr schwierig werden , dorthin zu gehen und Alexej zu sehen." Nawalny selbst meldete sich am Dienstag über soziale Medien zu Wort, der 20-tägige Transport sei anstrengend gewesen, er sei aber guten Mutes und habe seinen Anwalt sehen können, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst X. Die USA begrüßten die Berichte über Nawalnys Auffinden, zeigten sich zugleich jedoch tief besorgt über sein Wohlergehen. Das Außenministerium forderte seine sofortige Freilassung und warf Russland vor, unabhängige Stimmen im Land zu unterdrücken. Russland bestreitet dies. Nawalny war im August zu 19 Jahren Haft verurteilt worden, zusätzlich zu den elfeinhalb Jahren, die er bereits absitzt. Nawalny wurde unter anderem wegen Extremismus verurteilt. Seine Bewegung wurde verboten, enge Mitarbeiter wurden inhaftiert oder flohen ins Ausland. Nawalny weist alle Vorwürfe als politisch motiviert zurück: Sie zielten darauf ab, seine Kritik an Präsident Wladimir Putin zum Schweigen zu bringen.