Trump hatte am Mittwoch neue Zölle gegen China in Höhe von 34 Prozent verhängt, sie sollen kommenden Mittwoch in Kraft treten. Insgesamt summieren sich die US-Importaufschläge seit Trumps Amtsantritt vor gut zwei Monaten damit auf 54 Prozent. Der Präsident begründet dies mit dem hohen US-Handelsdefizit gegenüber China.
China verhängte nun seinerseits weitere Zölle für US-Importe von 34 Prozent, die ab kommendem Donnerstag greifen sollen. Zudem werden laut chinesischem Handelsministerium Exportkontrollen für sieben Seltene Erden eingeführt - unter anderem für das in Elektrogeräten verwendete Yttrium. China dominiert bei Seltenen Erden den Weltmarkt.
China reichte überdies eine WTO-Beschwerde gegen die massiven US-Importzölle auf chinesische Waren ein. Der Streitbeilegungsmechanismus der internationalen Organisation mit Sitz in Genf ist allerdings seit Jahren blockiert.
Trump schrieb dazu in seinem Onlinedienst Truth Social, China habe die falsche Karte gespielt. "Sie sind in Panik geraten - die einzige Sache, die sie sich nicht leisten können!", schrieb er in Blockbuchstaben.
Die Aktienmärkte gingen nach Bekanntwerden der chinesischen Gegenzölle erneut in den Sinkflug. An der Frankfurter Börse gab der DAX zeitweise um fast sechs Prozent nach und lag am Freitagnachmittag noch um 4,15 Prozent im Minus. Noch deutlicher waren die Kursverluste in Mailand und Madrid.
Die US-Börsen gingen nach Handelsbeginn am Freitag ebenfalls weiter ins Minus. Der Dow Jones gab um 2,34 Prozent nach, der S&P500 sogar um 3,39 Prozent. Trump hatte sich zuvor unbeeindruckt über die Börsenpanik gegeben und vorhergesagt, US-Aktienmärkte wie Wirtschaft würden in Kürze durch seine Zollpolitik "boomen".
Einen möglichen Kompromiss stellte der US-Präsident China in den Verhandlungen um den Verkauf der Videoplattform Tiktok des chinesischen Mutterhauses Bytedance an US-Investoren in Aussicht. Die von Trump verlängerte Frist läuft am Samstag um 00.00 Uhr US-Ostküstenzeit (06.00 Uhr MESZ) ab.