Bei den Ergebnissen des Statistikamtes ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt laut der Behörde in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.
Endgültige Ergebnisse legten die Statistiker für Januar vor: Demnach stieg die Zahl der Firmenpleiten zu Jahresbeginn um 12,8 Prozent im Vorjahresvergleich, in absoluten Zahlen sind das 1830 von Amtsgerichten gemeldete Insolvenzanträge. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich den Angaben nach auf rund 5,3 Milliarden Euro. Im Januar 2024 waren es noch rund 3,5 Milliarden Euro gewesen. Die meisten Firmenpleiten entfielen der Behörde zufolge auf den Bereich Verkehr und Lagerei mit 9,2 Insolvenzen pro 10.0000 Unternehmen.
"Die Krise zieht sich, und immer mehr Betrieben geht die Luft aus", erklärte Volker Treier, Chefanalyst der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). "Die US-Zölle und die noch immer unklare künftige Wirtschaftspolitik hierzulande verunsichern die Unternehmen." Gerade kleine Firmen befänden sich in einer Zwickmühle.
Treier verwies auf die DIHK-Konjunkturumfrage, nach der jedes fünfte Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten von Liquiditätsengpässen berichte. Daher erwarte die DIHK eine weitere Zunahme der "Insolvenzwelle".
Im Januar stieg auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen. Sie nahm laut den Statistikern um 10,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf insgesamt 6221 zu.
oer/ilo