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bh_roth

Sind nur giftige Holzschutzfarben gut?


Letzes Jahr habe ich eine Dachgaube gebaut. Diese ist außen mit Holz verkleidet. Dieses Holz habe ich 4 mal gestrichen, mit einer speziellen Farbe für Außen. Im Frühjahr muss ich schon wieder hoch, um dem Holz einen neuen Anstrich zu verpassen. Sind denn die heutigen Anstriche nicht mehr tauglich, den Umwelteinflüssen mehr als ein Jahr zu widerstehen? Von früher, als die Farben noch richtig giftig waren, gab es das doch nicht.
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Antworten (20)
micle
Ja bh, Anstrich auf bewittertes Außenholzwerk ist nicht einfach und "füher" waren die Anstriche haltbarer, was teilweise in den Farben drin war, will heute aber niemand mehr, abgesehen davon, daß Verkauf (und Anwendung) in Deutschland verboten sind. Regelmäßige "Erhaltungsanstriche" sind Pflicht, bereits nach einem Jahr ist jedoch schon etwas kurz.
Meine Erfahrung zeigt, daß die Vorbehandlung und die Oberfläche ausschlaggebend für die Haltbarkeit sind. Am längsten halten sich Anstriche auf sägerauhen Schalungen, je glatter die Holzoberfläche, um so kürzer ist die Haltbarkeit.
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bh_roth
Lieber Miele, das Holz konnte ich nicht in sägerauem Zustand streichen, denn ich habe die Schalung (Nut und Feder) einseitig gehobelt bekommen und eingebaut. Dort, wo ich nachbehandeln muss, ist Südseite. Wahrscheinlich, so meine Vermutung, hat auch die intensive UV-Strahlung und Hitze der Farbe zu schaffen gemacht.
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micle
Ja, das ist richtig, die Sonneneinstrahlung belastet die Lacksysteme, insbesondere Lasuren, mehr, als es der Niederschlag tut.
Daß es sich um eine (einseitig) gehobelte Schalung handelt hatte ich mir fast schon gedacht, die sieht ja zunächts auch besser aus.
Schade, über diesen Punkt hatten wir bei der Planung nicht gesprochen.
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aralinski
Lieber bh, wie wäre es mit [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Leinöl#Konservierungsmittel]dieser[/url] Alternative?
MfG primusinterpares
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Cordelier
Es gibt auch ungiftigen Holzschutz auf Wasserbasis. Ui was für ne Neuigkeit. aber der ist von der Haltbarkeit vergleichbar.
Bei meinen Eltern machen wir den gut 200m² (also innen und außen) Palisadenwandzaun alle drei Jahre, weil sich dann gerade an der Unterseite bischen Moos beheimatet. Ich, der das machen muß, nehm aber immer spritzfähige Holzschutzfarbe die ich über Kompressor und Spritzpistole nach sorgfältiger Reinigung einen Tag vorher mit dem Hochdruckreiniger auftrag. Damals mußte ich noch zweimal drüber gehen, mit guter Qualität auch aus Baumarkt nur noch einmal und das Ergebnis ist Klasse.Natürlich ist beim Spritzen wegen der Verwirbelungen unbedingt Mundschutz und Schutzbrille erforderlich.
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Musca
bei dunklen Anstrichen auf der Südseite ist die thermische Belastung, unabhängig vom verwendeten Produkt sehr hoch, eigentlich logo, aber dennoch häufig praktiziert. Die Toxizität ist ein Schutz gegen Funghi-und Pestizide, einen Zusammenhang mit der Haltbarkeit des Anstrichsystems sehe ich da nicht. Meine Terrassenpergola steht seit ca. 10 Jahren ungeschützt auf der Westseite (Wetterseite), ein zweimaliger Anstrich (Grundierung und Deckung) mit diffusionsoffenem ! ! Anstrichsystem auf Acrylbasis hält bis heute. Interessant wäre es zu wissen, wie sich Dein Anstrich verhält. Platzt er ab, bildet er Blasen...????
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bh_roth
Lieber Musca, es ist dunkler Anstrich, also kommt zur UV- auch noch erhebliche thermische Belastung. Es sieht so aus, dass ich an verschiedenen Stellen entlang der Maserung das helle Holz sehen, als wenn es Risse gäbe. Ich werde morgen mal ein Bild machen.
Lieber Amos, nein, hier gibt es die selben Vorschriften wie in Deutschland, weil bestimmte Bestandteile europaweit verboten sind. Da müsste ich schon in die Ukraine fahren.
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Musca
@Amos: Klasse Antwort für einen Mediziner. Jahrzehnte lang haben sich Haushalte, sprich Familien mit Kindern vergiftet mit Holzschutzmittel im Innenbereich. PCB, Lindan, was die Chemie eben hergab.Meist waren Ärzte ratlos, wegen der völlig unterschiedlichen Krankheitssymptome.Inzwischen sind diese Mittel aus dem Markt genommen, kein Grund sich darüber zu belustigen
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moonlady123456
Mit Leinöl habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, allerdings für Holzmöbel im Innenbereich. Das Zeug roch noch ewig sehr intensiv und unangenehm.
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bh_roth
So sieht das Holz stellenweise auf der Wetterseite aus, und nur da
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status-quo-fan
Die Firma Sikkens bietet unter der Markenbezeichnung "CETOL" Holzschutz-Lasuren an, die aufgrund beigefügter Metallpigmente einen signifikant höheren UV-Schutz bieten.

Die Lasuroberfläche reißt nicht aufgrund der Witterungseinflüssen "von oben her" sondern, das Holzzellgewebe drückt nach der Zerstörung durch UV-Strahlen von unten gegen die Lasur, die dann reißt.
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status-quo-fan
Hier der entsprechende Link: http://www.sikkens.de/produkte/detail/cetol_filter_7_plus
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elfigy
Auf dem Bild sieht man gut, dass die Farbe nicht richtig angehaftet hat. Sie ist gar nicht ins Holz eingedrungen.
Aufgrund meiner Erfahrung würde ich sagen, erst grob anschleifen. 80ger Körnung.
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elfigy
Eine Alternative wäre eine Lackierung. Der alte Anstrich da muß sowieso komplett runter.
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Cordelier
Auf dem Foto macht sich stellenweise auch schon Schimmel breit.
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bh_roth
Da ist kein Schimmel. Das ist maximal verfälschte Farbwiedergabe.
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Musca
werter Amos, für einen Wissenschaftler ist Deine Antwort unwürdig.Das wir vor tausend Jahren am Zipperlein, der Pest oder an Blinddarmentzündung in zartem Alter dahingerafft wurden, ist klar. Warum wir heute nicht wissenschaftliche Erkenntnisse wahrhaben und umsetzen sollten, verstehe ich nicht. Sollen wir PCP, Lindan oder Asbest fressen, nur weil das Durchschnittsalter mittlerweile bei 80 Jahren liegt??
Zu bh-Roth´s Frage: Ich würde den ganzen Farbkram entfernen, auf helle diffusionsoffene Lasur gehen, oder Carbolineum schwarz einfärben und auftragen, wenn es denn unbedingt schwarz sein muß.
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Musca
Anmerkung: auf dem Land findet man häufig Scheunen, Schuppen, Holzzäune, welche noch nie irgendeinen Anstrich hatten. Wenn Holz keine Staunässe hat, möglicherweise noch weiteren konstruktiven Witterungsschutz (Dachüberstand) besitzt, entwickelt es diese wunderbare silbergraue Patina. In meiner Praxis habe ich gerade in der Denkmalpflege einige kaputtsanierte Leichen aufgrund von diffusionsdichten Anstrichen a´la Consolan u.ä. gesehen.
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bh_roth
Das Holz ist hinterlüftet. Da kann es keine Staufeuchtigkeit geben. Das (mein) Problem war sicher, dass ich die gehobelte Außenseite nicht angeschliffen habe. Die war aber so schön glatt, dass ich mir nichts dabei gedacht habe, außer, dass bei 1. Anstrich kaum was haften blieb, der Untergrund etwas speckig war. Speckig, kann man das so sagen? Na egal. Wie auch immer, ich werde dieses Frühjahr wieder hoch müssen. das Bild gibt das verfälscht wieder, es ist fast schon eine Makroaufnahme, der rest sieht nicht so wild aus, vor allem, wenn man es als Ganzes sieht.
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micle
Haoll bh. Nur durch den Werbefuzzi (letzte Antwort) bin ich nochmals auf deine Frage gestossen. Der Ratschlag von Musca irritiert mich gewaltig. Carbolineum ist zwar ein hervorragendes Holzschutzmittel, gesundheitlich jedoch äusserst bedenklich, da wohl krebserregend. Meines Wissens in D auch verboten, Ö weiss ich nicht. Informiere dich gut, bevor du dieses Mittel anwendest.
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