Befreiter Raju Muss der weinende Elefant wieder an die Kette?

50 Jahre lang war der Elefant Raju gefangen. Bei seiner Befreiung im Juli liefen ihm Tränen übers Gesicht – die Bilder aus Indien gingen um die Welt. Nun will sein ehemaliger Besitzer ihn zurück.

Mehr als 50 Jahre lang wurde der Elefant Raju von seinem Besitzer misshandelt und gequält. Als die Tierschützer der Organisation Wildlife S.O.S ihn im Juli dieses Jahres befreiten, weinte Raju und rührte mit den Tränen die ganze Welt. Nach seiner Befreiung fand der Elefant in dem Auffanglager "Elephant Conservation and Care Center" ein neues Zuhause. Hier können Elefanten, die jahrzehntelang harte Arbeit verrichten mussten und oft gequält wurden, ihren Ruhestand in Frieden verbringen.

Doch nun drohen Raju wieder die Ketten. Sein ehemaliger Besitzer will ihn zurück haben. Er reichte bei einem indischen Gericht einen Antrag auf die Rückgabe seines Eigentums ein. "Nach allem was er erleiden musste, müssen wir immer noch für seine Freiheit kämpfen", sagte der Co-Gründer der Tierschutzorganisation Wildlife S.O.S, Kartick Satyanarayan, der Nachrichtenseite "Times of India". Raju sei gerade auf dem Weg der Besserung. "Als er gerettet wurde, stand er an der Todesschwelle. Wir haben sehr viel investiert, um ihn wieder zu rehabilitieren", sagte Satyanarayan der britischen Zeitung "Telegraph".

Besitzer ohne Eigentumsnachweise

Ketten mit langen Dornen hielten Raju gefangen und machten jede Bewegung zu einer Qual. Die Dornenketten hinterließen Wunden, die wohl nie ganz verheilen werden. Der Veterinärexperte Yaduraj Khadpekar, der Raju behandelt, erzählte der "Times of India", dass der Elefant immer noch offene Wunden und Abszesse an den Beinen hat. "Raju braucht noch eine jahrelange Behandlung", sagte Khadpekar.

Ursprünglich sollte die erste Gerichtsanhörung am 4. September stattfinden. Doch wie Wildlife S.O.S. auf ihrer Facebook-Seite nun bekannt gab, wurde diese verschoben. Die Tierschützer sehen das Recht jedoch auf ihrer Seite. "Es handelt sich um einen eindeutigen Fall. Der selbsternannte Besitzer verfügt über keine Eigentumsnachweise. Darüber hinaus verstießen die Haltungsbedingungen gegen das Gesetz. Wir werden diese Fakten vor Gericht belegen und für Rajus Freiheit beten", sagte Satyanarayan dem "Telegraph".

ivi

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