Vermutlich mehr als zwei Wochen lang hat ein 33-jähriger Arbeitsloser zusammen mit der Leiche einer 83-jährigen Rentnerin in einer Bochumer Wohnung gelebt. Die Leiche habe der Mann in einem Bettkasten versteckt und die Kiste gegen den austretenden Verwesungsgeruch abgedichtet, berichtete ein Polizeisprecher am Mittwoch in Bochum. Die körperbehinderte Rentnerin hatte den Arbeitslosen vor etwa drei Wochen in ihre Wohnung aufgenommen, damit ihr der Mann im Haushalt hilft.
Ersten Ergebnissen der Obduktion zufolge geht die Polizei davon aus, dass die Frau eines natürlichen Todes gestorben ist. Bei seiner Vernehmung habe der Mann angegeben, den Tod der Frau nicht gemeldet zu haben, um die Wohnung weiter nutzen zu können.
Die Polizei hatte die Leiche entdeckt, nachdem sich der Mann am Montagabend geweigert hatte, die 52-jährige Nichte der Rentnerin in die Wohnung zu lassen. Als die Frau daraufhin die Beamten alarmierte, verschwand der Arbeitslose. Er wurde wenig später bei einer Verkehrskontrolle in Oberhausen festgenommen. Da er bereits wegen Fahrens ohne Führerschein gesucht wurde, muss er eine rund viermonatige Haftstrafe absitzen.