London Nach Diebstahlserie im British Museum: 350 gestohlene Objekte sind wiederaufgetaucht

British Museum in London
350 vermisste Objekte des British Museums in London sind nun wiederaufgetaucht
© Imago / ZUMA Wire
Aus dem British Museum wurden 2000 Objekte, unter anderem Goldschmuck, entwendet. Der Direktor des Londoner Museums sprach von einem "Insiderjob". Nun wurde ein Teil des Diebesguts wiedergefunden.

Nach einer Diebstahlserie im British Museum sind 350 der 2000 vermissten Objekte wieder aufgetaucht. Museumsdirektor George Osborne sagte am Mittwoch bei einer Parlamentsanhörung in London, das Museum habe 350 Objekte "wiedergefunden". Das sei "genug, um eine gute Ausstellung vorzubereiten", sagte der ehemalige britische Finanzminister vor den Abgeordneten. Das Interesse an den Objekten sei groß.

Im August war bekannt geworden, dass aus dem British Museum unter anderem Goldschmuck, Schmuck aus Halbedelsteinen und Glaskunst entwendet wurde. Der damalige Museumsdirektor Hartwig Fischer trat zurück, ein Angestellter wurde entlassen.

Museum bat die Öffentlichkeit um Mithilfe

Bei den gestohlenen Objekten handelte es sich nach Angaben des Museums um kleine Stücke, die nicht Bestandteil der Ausstellung waren, sondern im Depot des Museums aufbewahrt wurden. Die Polizei ermittelte nach eigenen Angaben unter Hochdruck, um die Objekte wiederzufinden. Sie befragte einen Verdächtigen, eine Festnahme gab es bisher aber nicht.

Ende September bat das British Museum die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche. Es veröffentlichte genaue Beschreibungen der fehlenden Artefakte sowie Fotos ähnlicher Objekte.

British Museum verschärft Sicherheitsvorkehrungen

Osborne beschrieb die Diebstahlserie am Mittwoch als "Insiderjob". Jemand, dem das Museum vertraut habe, habe "über einen langen Zeitraum hinweg das Museum bestohlen", sagte er vor dem Ausschuss. Die Dieb habe "ziemlich viel unternommen", um sein Werk zu vertuschen und beispielsweise Aufzeichnungen verändert. Das Museum müsse aus diesen Lektionen lernen; einige Reformen wie eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen seien bereits umgesetzt.

Das 1753 gegründete British Museum ist eines der renommiertesten Museen der Welt. Seine Sammlung umfasst rund acht Millionen Objekte, darunter ägyptische Mumien, Teile des Marmorfrieses vom Parthenon in Athen und der berühmte Rosetta-Stein, mit dessen Hilfe die Entschlüsselung der Hieroglyphen gelang.

AFP
jha

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