Die "Kanzlergänse" Doretta und Gert führen mit Unterstützung der Familie Schröder ein ruhiges Leben. Angst vor Weihnachten müssen sie auch in diesem Jahr nicht haben: Das Schicksal vieler Artgenossen, nämlich ein Ende als Festtagsbraten, bleibt ihnen erspart. Die beiden wohlgenährten Tiere haben Kost und Logis in der Kleinstadt Lenzen (Brandenburg) auf Kosten von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seiner Familie.
Auch die Namen beider Tiere sind eine Anspielung auf den Regierungschef und seine Frau Doris Schröder-Köpf: Der Ganter heißt Doretta und seine Gespielin Gert - dem liegt eine Verwechslung zu Grunde, weil die Geschlechter beim Federvieh nicht immer leicht auseinander zu halten sind.
Die Geschichte begann vor vier Jahren, als die damals ganz junge Doretta beinahe die Weihnachtsgans der Schröders geworden wäre. Aber Tochter Klara durchkreuzte das Vorhaben mit ihrer Tierliebe - der Kanzler sprach ein Machtwort, und die Gans blieb am Leben. Später erhielt der Ganter mit dem Mädchennamen zur Vertreibung der Einsamkeit die Partnerin mit dem männlichen Namen.
Besucht haben die Schröders das Gänsepaar und dessen Nachkommen in der gastgebenden Landschaftspflege GmbH seit damals nicht mehr. In jedem Januar erreicht den Betrieb aber ein Verrechnungsscheck der Kanzlerfamilie, der die Versorgung der Tiere für weitere zwölf Monate sichert. Ein Ende dieser Idylle ist vorerst nicht abzusehen, denn Gänse haben eine Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren.
DPA