Nach dem Schneechaos an mehreren deutschen Flughäfen hat sich die Lage am Freitag wieder beruhigt. In Frankfurt gab es bis zum Vormittag noch rund 60 Flugstreichungen, nachdem am Vortag knapp 500 Flüge ausgefallen waren, sagte ein Sprecher. Grund für die aktuellen Streichungen war der Rückstau durch die zahlreichen Annullierungen am Vortag. Viele Flugzeuge waren daher noch nicht an ihrem Platz. Für das Wochenende rechnet der Frankfurter Flughafen mit einer deutlichen Verbesserung der Lage, teilte das Unternehmen mit. In München fielen am Morgen rund 30 Flüge aus.
Etwas prekärer war die Lage in Berlin, wo bereits am Donnerstag das Enteisungsmittel für die Flugzeuge knapp wurde. Bevor die Maschinen abheben, müssen sie von Schnee und Eis befreit werden. In Schönefeld ging das Mittel am Freitagmorgen komplett aus, so dass die Billigfluggesellschaft easyJet dort 20 Flüge streichen musste. In Tegel gab es im Laufe des Vormittags etwa 15 Ausfälle.
Der Enteisungsmittel-Lieferant Clariant begründete die Engpässe damit, dass ein Lkw mit dem dringend benötigten Nachschub auf der gesperrten A9 festgesteckt und so nicht rechtzeitig in Berlin war. Der Lkw sei schließlich am Freitagmorgen angekommen, sagte ein Clariant-Sprecher. Das Schweizer Chemieunternehmen beliefert europaweit rund 100 Flughäfen, darunter Berlin Schönefeld und Tegel.