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Ex-Leiter von Radio Vatikan "Mixa ist ein kranker Mann"

Erst die bayerische Bischofskonferenz, jetzt ein ehemaliger Chef von Radio Vatikan: Ex-Bischof Walter Mixa ist erneut von Glaubensbrüdern öffentlich als krank dargestellt worden. "Er hat einen Wirklichkeitsverlust", sagt Pater Eberhard von Gemmingen. "Er muss weg!"

In die Diskussion um die Zukunft des Augsburger Ex-Bischofs Walter Mixa hat sich jetzt auch der frühere Redaktionsleiter von Radio Vatikan eingeschaltet: "Bischof Mixa müsste zur Wirklichkeit zurückfinden", sagte Pater Eberhard von Gemmingen, am Donnerstag im ZDF. "Er ist auch ein kranker Mann, und deswegen ist es eigentlich blöde, wenn man so viel Lärm um ihn macht."

Mixa habe in zwei verschiedenen Welten gelebt, erklärte Gemmingen. "Er hat einen Wirklichkeitsverlust, und darüber muss er hinweg. Es ist schwer für ihn. Er bräuchte jetzt vor allem Freunde, die ihn an der Hand nehmen und sagen, so geht es nicht." Der Pater zeigte sich gleichzeitig überzeugt, dass der Vatikan Mixa nicht auf den Bischofsstuhl zurückkehren lasse: "Er muss weg", sagte Gemmingen.

Zuvor hatte bereits die bayerische Bischofskonferenz Mixa erstmals öffentlich als krank dargestellt, als sie Vorwürfe des Ex-Bischofs zurückwies, man habe ihn zum Rücktritt gedrängt: "Es ist alles rechtmäßig gelaufen." Darüber hinaus gebe es nichts zu sagen, erklärte Pressesprecher Bernhard Kellner. Nicht zuletzt zum Schutz Mixas "sehen wir davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten. Wir wünschen ihm gute Genesung. Sein Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik war ein erster Schritt."

Mixa hatte seinen Rücktritt am Mittwoch infrage gestellt. Er habe die Entscheidung nur unter großem Druck von außen getroffen und drei Tage später in einem Schreiben an den Papst widerrufen, sagte er der "Welt". Der Ex-Bischof erwägt, die Vorgänge um seinen Rücktritt vom Päpstlichen Gerichtshof untersuchen zu lassen. Der Vatikan stellte aber klar, dass es keine Rückkehr geben wird.

DPA DPA

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