Fußball-EM Deutscher stoppt Flugzeug mit Bombendrohung

Bombendrohung am Flughafen von Verona in Italien: Weil ein deutscher Sportreporter sich verspätet hatte und fürchtete, seinen Flug nach Wien zu verpassen, griff er zu einem ungewöhnlichen Mittel - einer Bombendrohung. Ihm drohen hohe Schadensersatzforderungen.

Mit einer Bombendrohung hat ein deutscher Sportreporter in Verona Terroralarm ausgelöst und den Flughafen der Stadt für Stunden lahmgelegt. Um seinen Flug zur Fußball-Europameisterschaft nach Wien noch zu bekommen, hatte der 27-Jährige per Telefon mit einer Bombe in der Maschine gedroht.

Später wurde er über sein Handy enttarnt und festgenommen. Der Reporter muss neben der Anzeige wegen falschen Bombenalarms mit Schadenersatzforderungen der Luftlinie und der Passagiere rechnen. Name und Arbeitgeber des Mannes wurden nicht bekanntgegeben.

Der 27-Jährige war nach Angaben der Polizei in Italien, um Sportler zu interviewen. Als er verspätet am Flughafen von Verona ankam, teilte ihm das Bodenpersonal der Air Dolomiti mit, dass er nicht mehr ins Flugzeug könne. Daraufhin rief der Mann anonym bei der Polizei an und erklärte, in der Maschine befinde sich eine Bombe.

"Er hat auf Italienisch und Deutsch von einer Bombe im Namen Allahs gesprochen und damit das gesamte Anti-Terror-Aufgebot der Polizei ausgelöst", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums von Verona am Freitag der dpa. "Ich darf über den Umfang keine genauen Angaben machen, aber es waren Polizei, Finanzpolizei, Carabinieri, Feuerwehrleute und Grenzmilitärkräfte an der Aktion beteiligt."

Der Journalist sei nach dem Anruf erneut am Flugschalter erschienen und habe gesagt, er habe gehört, dass die Maschine noch nicht startbereit sei. Dies war aber auf den Anzeigetafeln des Flughafens noch gar nicht bekanntgegeben worden, wodurch der Mann den Verdacht auf sich lenkte. Sein Handy enttarnte ihn schließlich als Bombendroher. Der Mann wurde den Angaben zufolge wegen des falschen Alarms und wegen Eingriffs in den Luftverkehr festgenommen.

Der Flug nach Wien mit 22 Passagieren startete nach der Bombendrohung mit mehr als einer Stunde Verspätung, nachdem die Maschine durchsucht worden war. Andere Flüge wurden umgeleitet. Der Flughafen war für zwei Stunden geschlossen.

DPA · Reuters
DPA/Reuters

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