Gemanwings-Absturz Falsche Angehörige lässt sich Trauer-Tattoo stechen

Nach dem Germanwings-Absturz gab sich eine Frau als Angehörige aus und flog zur Unglücksstelle nach Südfrankreich. Unfassbar: Ihre gelogene Trauer ließ sie sich sogar in den Nacken tätowieren.

Erst gab sie sich fälschlicherweise als Cousine einer der beiden Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums aus, die bei dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen ums Leben kamen. Jetzt berichtet die "Bild"-Zeitung, dass sich die Frau aus Beverungen in Ostwestfalen sogar ein Trauer-Tattoo hat stechen lassen.

"Anke" steht in großen Buchstaben in ihrem Nacken. Darunter eine Trauerschleife mit der Flugnummer (4U9525) und dem Datum des Absturzes (24.03.2015), bei dem 150 Menschen starben. Der Tattoo-Künstler zu "Bild": "Wir wollten Herz zeigen und haben extra für sie am Karfreitag den Laden aufgemacht. Als sie in den Laden kam, wirkte sie total traurig. Wir haben ihr alle geglaubt." Statt der üblichen 300 Euro berechnet er der Frau nur 50 Euro, "weil es so eine traurige Geschichte war."

Das Tattoo entstand kurz vor ihrem Abflug zur Unglücksstelle. Die 34-Jährige hatte behauptet, eine Angehörige sei bei dem Absturz gestorben, besuchte sogar den Absturzort bei Seyne-les-Alpes und die Gedenkstätte in Le Vernet in Südfrankreich. Zweimal sei sie auf Kosten der Lufthansa in der Business-Class nach Frankreich geflogen. Sie nahm sogar die Hilfe von Psychologen in Anspruch, die zur Betreuung der Angehörigen vor Ort waren. Die Lufthansa hat bereits Anzeige gegen die Frau erstattet. Genau wie das Tattoo-Studio. Von der falschen Hinterbliebenen fehlt laut "Bild" allerdings jede Spur.

jek

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