Der Herbst beginnt in diesem Jahr offenbar schon Anfang September: Mit Höchsttemperaturen von 17 Grad wird es in den kommenden Tagen unangenehm kühl. Vereinzelt darf man nachts sogar schon mit Bodenfrost rechnen. Dazu sagen die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst vor allem im Süden kräftigen Regen voraus. Erst zum Wochenende steigen die Temperaturen wieder leicht an - auf etwa 20 Grad. "Beständiges Spätsommerwetter ist nicht in Sicht", ergänzte Marius Menz vom Wetterdienst meteomedia.
Und daran ändert sich der mittelfristigen Vorhersage zufolge, auch in den nächsten Tagen nicht viel. Verantwortlich für die kühle Witterung ist das Hoch "Jindra", das über Großbritannien liegt und Polarluft nach Deutschland fließen lässt. So sorgt "Jindra" bereits am Mittwoch überall in Deutschland für einen bewölkten Himmel. Im Süden regnet es, und im Laufe des Tages breitet sich das Regengebiet weiter aus. Es bleibt kühl mit Temperaturen bis 17 Grad, südlich der Donau werden nur 9 bis 13 Grad erreicht.
Der Süden ist derzeit ohnehin gebeutelt, denn in den Allgäuer Alpen ist - für den Herbst schon recht früh - der erste Schnee gefallen. Hirten mussten ihr Vieh aus den Hochlagen bis unter die Schneefallgrenze treiben, die bei rund 1200 Metern lag. "Der erste Schnee wirkt dort oben wie Schmierseife. Das ist in den Steilhängen für Mensch und Tier sehr gefährlich", sagte Peter Danks, Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins Allgäu. Eigentlich sollte der Almabtrieb offiziell erst am kommenden Wochenende beginnen. Dabei werden insgesamt rund 30.000 Tiere zu Tal gebracht.
Hoffen auf den Altweibersommer
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Nach dem - zumindest gefühlt - verregneten Sommer wartet Deutschland nun auf einen schönen Altweibersommer. So wird das Phänomen bezeichnet, welches nach einem kühlen und feuchten Herbstbeginn um den 25. September herum noch einmal warmes und trockenes Wetter mit bis zu 30 Grad bringt. In sieben von zehn Jahren ist dies der Fall - vielleicht ja auch in diesem Jahr.