Paketzustellung Hermes-Pakete an der Haustür: Bald wohl mit Geheimcodes möglich

Hermes Paketbote
Offenbar möchte Hermes seine Boten gegen Fehlzustellungen absichern
© Sven Simon / Imago Images
Täglich werden in Deutschland Millionen Pakete zugestellt – nicht alle an den richtigen Empfänger. Das will Hermes künftig offenbar verhindern.

In Deutschland wird im Internet geshoppt wie nie: Jeden Tag stellen die Paketboten der verschiedenen Lieferdienste Abermillionen Waren zu. Dass es dabei immer wieder zu Fehlern und Problemen kommt, ist wohl nicht zu vermeiden. Besonders ärgerlich ist es, wenn das ersehnte Paket in den falschen Händen landet – und sich im schlimmsten Fall nicht mehr auffinden lässt.

Ware gegen Passwort

DHL, Amazon und Co. haben dafür unterschiedliche Lösungen. Und bald scheint auch Hermes der Falschzustellung von Paketen entgegenwirken zu wollen. Wie das Fachmagazin "Paketda" zuerst berichtete, wurde die neueste Version der Hermes-App um eine bisher unbekannte Funktion erweitert. Wer die Software runterlädt, kann im Versionsverlauf nachlesen, dass das Unternehmen "Vorbereitungen für die Einführung der TAN-gesicherten Zustellung" getroffen hat.

Das Unternehmen bestätigte das Vorhaben gegenüber "Onlinehändler-News" und erklärte: "Hintergrund ist die Idee, unseren geschäftlichen Auftraggebern gegenüber unser Service-Portfolio um ein zusätzliches Angebot im Bereich 'Sicherheit bei der Paketübergabe' zu erweitern".

Hermes steht noch an den Anfängen

Wie das Verfahren in der Praxis laufen soll, scheint nicht final geklärt. Hermes dazu: "Derzeit befinden wir uns innerhalb unserer operativen Prozesse noch in einem Teststadium". Es ist wohl unwahrscheinlich, dass Hermes ungefragt alle Paketzustellungen auf das neue Verfahren umstellt – erstens wäre bei Kleinsendungen der Aufwand zu groß, zweitens entfiele die beliebte Zustellung beim Nachbarn oder im Treppenhaus, wenn niemand den Code zu Hand hat.

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Vielmehr könnte eine solche Zustellung bei hochpreisiger Ware verhindern, dass es zu Problemen bei der Übergabe kommt. Auch andere Zusteller, etwa Amazon, arbeiten bei bestimmten Waren mit einem Passwort, dass dem Boten mitzuteilen ist, damit er die Bestellung aushändigen kann. Auch DHL bietet mit den sogenannten "VIP-Paketen" einen solchen Service. 

Bei DHL soll es für diese Pakete sogar eine besondere Vorgehensweise innerhalb der Zustellprozesse geben, etwa eine gesonderte Lagerung in den Basen und eine persönliche Übergabe an die Fahrer bei Dienstantritt. Ob Hermes ähnliche Vorkehrungen trifft, oder es bei dem Austausch einer Passphrase zwischen Empfänger und Fahrer belässt, ist nicht bekannt.

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