Das Studium an einer privaten Hochschule wird in Deutschland immer beliebter. Im jetzigen Wintersemester sind 96.100 Studenten oder 4,5 Prozent an einer privaten Einrichtung eingeschrieben, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Der Anteil ist zwar im internationalen Vergleich gering. Jedoch lag er noch vor neun Jahren nur bei 1,4 Prozent.
Dabei gibt es bedeutende Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten. Während bei Fachhochschulen der Anteil der Studenten an privaten Einrichtungen bei 12,3 Prozent liegt, sind Universitäten fast ausschließlich in staatlicher Hand. Dort liegt der Anteil bei 0,9 Prozent. Anders als etwa in den USA gibt es in Deutschland bislang nur wenige Privatunis wie die Universität Witten/Herdecke oder die auf Recht spezialisierte Bucerius Law School in Hamburg.
Bei den privaten Fachhochschulen nimmt die Hansestadt einen Spitzenplatz ein: 50,7 Prozent studieren dort an einer privaten FH. An zweiter Stelle liegt das Saarland mit 33,4 Prozent, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 23,5 Prozent. Im Osten spielen private Fachhochschulen praktisch keine Rolle: So liegt der Anteil in Sachsen-Anhalt bei 0,1 Prozent.
Trotz der nach wie vor geringen Studentenzahlen ist der Anteil der privaten Hochschulen in Deutschland stark gestiegen. Von den 410 Einrichtungen sind 102 privat. Der Anteil von 24,9 Prozent verdoppelte sich damit seit dem Wintersemester 2000/2001.