Arbeitsverweigerung extrem: Ein Behördenmitarbeiter in Indien hat vor 24 Jahren eine Krankmeldung eingereicht - und erschien danach nie wieder zum Dienst. Erst jetzt ist er entlassen worden. Das Ministerium für Stadtentwicklung gab die Entlassung von A.K. Verma bekannt. Er hatte sich 1990 bei der zentralen Behörde für öffentliche Arbeiten krank gemeldet, wo er bereits seit zehn Jahren arbeitete.
Der Aufforderung seiner Vorgesetzten, wieder an die Arbeit zu gehen, widersetzte er sich. Danach dauerte es bis 2007, bis ein formelles Entlassungsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Und erst jetzt ordnete Stadtentwicklungsminister M. Venkaiaj Naidu seine Entlassung an.
Indiens Bürokratie ist problematisch
Indische Behördenmitarbeiter stehen allgemein in dem Ruf, dauernd zu spät zur Arbeit zu kommen, lange Mittagspausen zu machen und sich während der Arbeitszeit mit anderen Dingen zu vergnügen, zum Beispiel mit Golfspielen. 2012 stufte eine in Hongkong ansässige Beratungsfirma die indische Bürokratie als die schlechteste aller größerer asiatischer Staaten ein.
Indiens Regierungschef Narendra Modi berichtete, er sei geschockt gewesen, was er nach seinem Umzug nach Neu Delhi infolge seines Wahlsiegs im Mai auf den dortigen Behördenfluren gesehen habe. Nach seinem Amtsantritt besuchte Modi daher immer wieder unangemeldet Regierungsstellen.