Nach dem Fund weiterer Leichenteile in Toronto hat die kanadische Polizei ihre Suche nach dem Rest des Körpers verstärkt. Ein Passant habe einen Arm, einen Oberschenkel und zwei Unterschenkel in einem Bach entdeckt, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Zuvor waren in der Nähe ein Fuß, ein Kopf und zwei Hände gefunden worden, die von derselben Leiche stammen könnten.
Der Passant machte seinen grausigen Fund Ende vergangener Woche in einem Wasserlauf im Osten der größten kanadischen Stadt Toronto und alarmierte die Beamten, wie die Polizeisprecherin weiter sagte. Es handele sich um menschliche Leichenteile, die mit einem ähnlichen Fund in der Nähe der Stadt Mississauga bei Toronto in Verbindung stünden.
Einige Tage zuvor waren im Fluss Credit ein Fuß, zwei Hände und ein Kopf entdeckt worden. Ermittler vermuten, dass die Leichenteile von einer Frau stammen, weil die Fußnägel mit gelbem Nagellack lackiert waren. Der oder die Tote sei aber noch nicht identifiziert, hieß es. Zwar sei von einem Verbrechen auszugehen, bislang werde aber noch nicht wegen Mordes ermittelt.
Kein Zusammenhang mit Magnotta-Fall
Die Polizei hatte bereits klar gestellt, dass kein Zusammenhang mit den grausigen Funden vom Frühjahr bestehe. Im Mai waren Leichenteile des ermordeten chinesischen Studenten Lin Jun per Post an Parteibüros in Ottawa und Schulen in Vancouver verschickt worden, während sein Kopf in einem Park in Montréal entdeckt wurde. Dem mutmaßlichen Täter, Ex-Pornodarsteller Luka Rocco Magnotta, soll im nächsten Jahr der Prozess gemacht werden. Der Prostituierte soll die Tat gefilmt und das Video ins Internet gestellt haben.
Magnotta war Anfang Juni in Berlin gefasst und später nach Kanada überstellt worden. Bei seiner ersten Anhörung in Montréal plädierte er auf nicht schuldig. Dem 29-Jährigen droht bei einer Verurteilung lebenslange Haft.